Die Heilbronner Band Welcome To Future über ihre Zeit nach The Voice Kids
Neue Single, Autogramme und eine geplante Tour: Seit ihrer Teilnahme bei der Castingshow The Voice Kids geht es steil bergauf für Luca George, Xavier Albrecht, Matti und sein Bruder Valentin Krips. Stimmt! hat die Heilbronner Band zum Interview getroffen.

Wie Werbung in eigener Sache funktioniert, das wissen die vier Jungs von der Heilbronner Band Welcome To Future. Als Luca George (15), Xavier Albrecht (14), Matti Rocks (15) und sein Bruder Valentin X (11) für ein Interview in die Redaktion der Heilbronner Stimme kommen, um über ihr Leben nach der Teilnahme bei der Castingshow „The Voice Kids“ zu berichten, drücken sie der Empfangsdame einen Zettel in die Hand: „Scheissegal!“, ihre neue Single, ist nämlich draußen und auf allen Musik-Streamingdienst erhältlich. Welche Message der Song transportiert und wie es mit der Band weitergeht, darüber hat Stimmt!- Schreiberin Lisa mit den Jungs gesprochen.
Das Finale liegt nun ein paar Wochen zurück. Inwiefern hat sich euer Leben verändert?
Matti: Es ist schon krass, wir hätten niemals gedacht, im Halbfinale zu stehen. Es war eine super und einzigartige Erfahrung. Die Leute sind alle so cool, das ist so eine krasse und intensive Erfahrung gewesen. Auch beim Finale waren wir dabei, das war wie ein großes Wiedersehen. Wir haben unser Team Fanta bejubelt und natürlich alle anderen (lacht).
Werdet ihr auf der Straße erkannt?
Matti: Die Band ist durch unsere Teilnahme am Contest bekannter geworden und wir kriegen seither mehr Aufmerksamkeit. Ein paar Autogramme durften wir auch schon geben. Ich wurde mal in der S-Bahn in Heilbronn angesprochen oder auch in der Schule. Dass es Leute gibt, die uns erkennen, das finde ich unvorstellbar. Echt ein krasses Gefühl. Ich bin sehr dankbar dafür.
Ihr habt euch für Team Fanta als Coaches entschieden. Wie sind Michi Beck und Smudo privat?

Matti: Die sind echt cool. Sie sind schon lang dabei und machen das alles professionell, das merkt man. Sie sind nicht gleich euphorisch, sondern gehen alles ganz strukturiert an. Zum Beispiel haben sie uns gesagt: „Proben, proben, proben!“ und uns nach unserem dann Auftritt ordentlich gelobt. Wir durften mit ihnen auch backstage reden. Und dürfen auch backstage bald auf ein Fanta-Konzert gehen. Es ist ein krasses Gefühl, mit den Fantas zusammengearbeitet zu haben und gemeinsam in einem Studio gewesen zu sein. Beim Finale haben wir sie auch wieder gesehen und miteinander gesprochen, das ist echt cool.
Habt ihr noch Kontakt zu den anderen Teilnehmern?
Matti: Ja, wir haben eigentlich zu allen noch Kontakt. Das sind um die 100, die wir aus den Vorrunden kennen. Wir schreiben regelmäßig in einer Whatsapp-Gruppe. Wir kommen alle gut miteinander klar. Wir wohnen halt ziemlich verstreut. Es gibt ein paar, die wohnen in Belgien, Slowenien oder England. Die Gewinnerin Emma kommt aus Wien. Witzigerweise sind aber viele auch aus Süddeutschland. Mit ihnen treffen wir uns ab und zu.
Emma hat die Staffel gewonnen. Verdient?
Matti: Rap ist nicht unbedingt unser Genre. Wir hören andere Musik. Ich finde, dass Emma ein super und bodenständiger Mensch ist. Sie hat es absolut verdient. Sie hat so eine Power in ihrer Stimme. Als wir sie beim Finale gehört haben, dachte ich mir nur: krass. Das war live noch mal viel intensiver.
Eure Single „Scheissegal!“ ist ganz frisch rausgekommen. Wie kam es dazu?
Luca: Den Song gibt es schon, seit wir uns vor zwei Jahren gegründet haben. Wir haben ihn 2021 auf einer Fridays-For-Future-Demo live in Heilbronn performt. Da hat er aber noch ziemlich anders geklungen. Mittlerweile hat sich der Song weiterentwickelt. Uns war von Anfang an wichtig, die Message rüberzubringen. Wie lautet die Message?

Xavier: Es geht darum, dass es scheißegal ist, woher man kommt, wie man aussieht, woran man glaubt oder wen man liebt. MATTI: Genau, wir sind alle Menschen, und man sollte alle so akzeptieren, wie sie sind. Das ist uns extrem wichtig. Welcome To Future steht für Toleranz und Vielfältigkeit. Jeder Mensch darf so sein, wie er ist. Diese Message ist wichtiger denn je bei dem ganzen Schrott, der derzeit auf der Welt passiert. Wir sind eine politische Band, absolut, und so treten wir auch auf – vier beste Freunde, die Musik machen und damit etwas erreichen wollen.
Bei all dem, was zurzeit abgeht bei euch, schafft man es da noch, sich auf die Schule zu konzentrieren?
Xavier: Es wird schwieriger, und die Motivation sinkt, bei mir zumindest (lacht). Früher war ich Einser-Schüler, jetzt spiele ich den ganzen Tag nur noch Gitarre.
Matti: Es geht echt viel Zeit für die Band drauf. Man muss alles koordinieren, sich um den Vertrieb kümmern, Merchandise bestellen und so weiter, weil wir kein Label haben. Alles selbst zu machen, ist schon sehr zeitintensiv. Wenn ich von der Schule nach Hause komme, geht es erst mal um die Band. Und irgendwann dann auch mal um Schule (lacht). Allein für The Voice Kids waren wir sechs Wochen in Berlin, da muss man schon Verständnis aufbringen. Und das machen unsere Lehrer, das ist echt krass, so eine Unterstützung zu bekommen.
Was steht für die Zukunft an?

Matti: Wir haben vor, weiter Songs aufzunehmen, sodass wir irgendwann ein Album oder eine EP rausbringen können. Außerdem wollen wir eine kleine Tour planen in der nächsten Zeit, wann genau, wissen wir aber noch nicht. Nach unserer Teilnahme bei The Voice Kids hat sich nicht nur in Heilbronn eine kleine Fanbase aufgebaut, sondern überall auf der Welt. Wir haben Fans aus Brasilien Belgien, Österreich, der Schweiz, England oder USA. Dort haben sie von unserem Auftritt bei den Blind Auditions mitbekommen. „Scheissegal!“ ist überall erhältlich, ob auf Spotify oder Amazon Music.
Wie fühlt sich das an?
Xavier: Das ist abgefahren. Selbst in meinem Italienurlaub haben sich Menschen nach dem Song erkundigt, als wir ihn am Strand gehört haben.