Heilbronn
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Unbekanntes Flugobjekt schummelt sich auf Luftaufnahme

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Ein Flugzeug im Vorgarten? Sucht man beim Kartendienst Google Maps nach der "Charlottenstraße 12", zeigt die Luftaufnahme ein überraschendes Detail.

Von Vanessa Wormer
Screenshot Google Maps, 31.01.2014
Screenshot Google Maps, 31.01.2014

Wer beim Kartendienst Google Maps nach der "Charlottenstraße 12" in Heilbronn sucht, wird sich wundern: Zwischen den Häusern scheint ein Flugzeug zu parken. Besonders skurril: die Regenbogenfarben. Steht da der außergewöhnliche Privatjet eines Bewohners der Charlottenstraße? Wohl eher nicht. 

Die Erklärung ist ganz einfach: Das Luftbild zeigt ein tief fliegendes Flugzeug über Heilbronn, sagt Andreas Schütz vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). In der Regel arbeite Google mit Satelliten- und Luftbildaufnahmen. „In diesem Fall handelt es sich um eine Luftbildaufnahme“, erklärt Schütz. Das Aufnahmeflugzeug sei von einem anderen Flugzeug unterflogen worden. „Durch die hohe Schärfentiefe wirkt es so, als ob sich das Flugzeug knapp über den Dächern bewegt.“

Flugzeugtyp bestimmbar 

Dass tief fliegende Maschinen auf den Google-Luftaufnahmen zu sehen sind, ist nicht ungewöhnlich. Andreas Schütz kennt noch andere Beispiele, etwa in der Nähe von Einflugschneisen von Flughäfen (siehe Bildergalerie). Die Experten vom DLR können anhand der Luftaufnahme meistens sogar den Flugzeugtyp bestimmen: Im Heilbronner Fall handle es sich um einen Motorsegler vom Typ Diamond Super Dimona. „Bei entsprechender Vergrößerung erkennt man die typischen Winglets an den Flügelspitzen“, sagt Schütz. 

Doch wie entstehen die bunten Farben? Auch dafür hat Schütz eine Erklärung: „Die Aufnahme erfolgte durch einen Zeilenscanner, bei dem die drei Farben nicht gleichzeitig, sondern mit einem geringen zeitlichen Abstand aufgenommen werden.“ Die Maschine bewegt sich und dadurch passen Rot-, Grün-, und Blaukanal des Bildes nicht mehr aufeinander.

U-Boote als Sammlerstücke

Aber nicht nur Flugzeuge sind auf Google-Aufnahmen zu finden. Laut Schütz gibt es einige „Nerds“, bei denen die Suche nach U-Booten in Google-Maps beliebt ist. In Internetforen wie earth-dots.de sammeln sie ihre Fundstücke und versuchen den Typ zu bestimmen. „Es wurden erstaunlich viele U-Boote gefunden, die aber bei einer Satellitenbild-Aktualisierung wieder verschwinden“, sagt Schütz.

Auch die Flugzeug-Schnappschüsse bleiben meist nicht lange im Netz, weil der Internetkonzern das Kartenmaterial in unregelmäßigen Abständen erneuert. Laut Angaben eines Google-Sprechers liegt das Durchschnittsalter der Aufnahmen bei einem bis drei Jahre. Wie lange das Regenbogen-Flugzeug also noch in der Charlottestraße zu sehen ist, ist unklar.

 

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