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Turm wird verkauft

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Er steht als Beton gewordenes Symbol der „New Economy“ in der Region: der TDS-Turm. Mit ganz großem Bahnhof wurde der vom damaligen IHK-Präsidenten Günter Steffen geplante Bau im Oktober 1999 eingeweiht - die Firma, für die er gebaut wurde, schlidderte damals schon in ihre große Krise, die sie beinahe in die Insolvenz rutschen lassen hätte - Immobilienfonds soll Gebäude übernehmen

Von Manfred Stockburger
Der TDS hat der Turm nie gehört. Jetzt bekommt das Gebäude neue Eigentümer: Die Leasingfirma verkauft das Neckarsulmer Haus an einen Axa-Fonds.Foto: Veigel
Der TDS hat der Turm nie gehört. Jetzt bekommt das Gebäude neue Eigentümer: Die Leasingfirma verkauft das Neckarsulmer Haus an einen Axa-Fonds.Foto: Veigel

Neckarsulm - Er steht als Beton gewordenes Symbol der „New Economy“ in der Region: der TDS-Turm. Mit ganz großem Bahnhof wurde der vom damaligen IHK-Präsidenten Günter Steffen geplante Bau im Oktober 1999 eingeweiht - die Firma, für die er gebaut wurde, schlidderte damals schon in ihre große Krise, die sie beinahe in die Insolvenz rutschen lassen hätte.

Viel hat sich seither geändert: Von der viel gelobten „Neuen Wirtschaft“ und ihrem Gegensatz zur alten redet heute kaum noch jemand. Die TDS - mittlerweile gehört sie zu drei Vierteln dem japanischen Fujitsu-Konzern - hat das Jammertal durchschritten, und der Turm ist aus der Region kaum noch wegzudenken.

Was damals das Internet war, sind heute Immobilien: Investoren sind derzeit geradezu auf der Jagd nach Möglichkeiten, ihr Geld zu investieren. Schon seit einiger Zeit hatten mache - auch „dubiose Zeitgenossen“, so TDS-Finanzvorstand Heiner Diefenbach - ein Auge auf den Turm. Jetzt steht der Verkauf an einen Immobilienfonds der Axa-Versicherung kurz vor dem Abschluss.

Reich wird die TDS dadurch dennoch nicht. Schließlich gehörte die Immobilie bislang einer Leasing-Gesellschaft der Commerzbank. Erst nach Ablauf des Leasingvertrags wäre der Turm an eine Tochtergesellschaft der TDS und des Unternehmers Ulrich Beck zurückgefallen - Becks DSB AG sitzt ebenfalls in dem Gebäudekomplex. Das ist in dem neuen Vertragskonstrukt jetzt nicht mehr vorgesehen: Die Immobilie bleibt beim Axa-Fonds.

Langer Mietvertrag Im Gegenzug schließt die TDS einen neuen Mietvertrag ab, der über das Jahr 2020 hinaus gültig bleibt. Im Schachspiel um die künftige Ausrichtung der TDS in der Fujitsu-Ära ist der Turm damit eine entscheidende Figur geworden. „Das ist ein klares Signal, dass der Standort bleibt“, sagt Diefenbach - der quasi im Nebenjob für die Integration der TDS in den Fujitsu-Konzern verantwortlich ist.

Zurzeit sind vier der 18 Stockwerke an Lidl vermietet. Schon bald soll für Untermieter kein Platz mehr sein. „Wir stellen wieder Leute ein“, freut sich Sprecher Heiko Hambrock. „Es wird wieder eng bei uns.“

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