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Trampoline-Chef fährt zweigleisig

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Heilbronn - Thomas Thoma möchte seinen neuen Kinderfreizeitpark im nächsten Jahr in Heilbronn eröffnen. Unterdessen hat der Trampoline-Chef seine Fühler auch in Trier ausgestreckt.

Von Carsten Friese

Planer und Projektleiter Walter Hoffmann (links) und Thomas Thoma. Foto: Daniel Stahl
Planer und Projektleiter Walter Hoffmann (links) und Thomas Thoma. Foto: Daniel Stahl

Heilbronn - Auf dem Areal des früheren Kinderfreizeitparks Trampoline sprießen Gräser und Büsche inzwischen teilweise mannshoch. Auf den ersten Blick erinnert kaum noch etwas an die bei Familien beliebte Halle, die ein verheerendes Großfeuer im März 2011 in Schutt und Asche verwandelte.

Jetzt, nach langem Hin und Her zwischen Betreiber und Genehmigungsbehörde, hofft der Trampoline-Chef auf ein gutes Ende. Ein zweites Baugesuch hat er eingereicht, ein neues Brandschutzgutachten des renommierten Stuttgarter Büros Halfkann und Kirchner vorgelegt. „Ich habe alles Erdenkliche getan“, sagt Thomas Thoma. „2014 möchte ich wieder aufmachen.“

Nicht brennbar

Das erste Baugesuch hatte die Stadt abgelehnt. Ein Knackpunkt: ein nicht ausreichender Brandschutz. In kurzer Zeit war die Halle mit den vielen Kunststoffspielgeräten vor gut zwei Jahren nach einem technischen Defekt niedergebrannt – zum Glück brach das Feuer vor der Öffnungszeit aus, es war noch kein Gast in der Halle. Jetzt zählt Planer und Projektleiter Walter Hoffmann einige elementare Brandschutzvorgaben für den Neubau auf. 2,40 Meter breit werden die Fluchttüren, eine große Rauch- und Wärmeabzugsanlage wird installiert.

 


 

Eine Blitzschutzanlage kommt ins Haus, von jedem Punkt werde der Fluchtweg nicht weiter als 30 Meter bis ins Freie betragen. Alle Wandelemente sowie die Wärmedämmung unter dem Dach werden aus nicht brennbaren Materialien bestehen. Die Brandmeldeanlage wird zudem direkt auf die Zentrale der Feuerwehr aufgeschaltet. „Mehr geht nicht“, sagt Hoffmann.

Die Trampoline-Fläche liegt im Landschafts- und Wasserschutzgebiet. Ein Bodengutachten belege „keine Schadstoffe, keine Auffälligkeiten“, fasst der Projektleiter zusammen. Die Hallengröße ist gegenüber Plan 1 nun um rund 600 Quadratmeter auf 2600 reduziert worden. Und auch bei der maximalen Gästezahl will Thoma Vorgaben akzeptieren: 400 statt 800 Besucher.

Einzig eine Eingriffs- und Ausgleichsbilanz für die entstehenden Parkplätze müsse man noch nachreichen, sagt Hoffmann. Ein Landschaftsökologe sei beauftragt. „Es war ein langer Weg“, sagt der Planer. „Aber jetzt muss es anlaufen.“

Unterdessen hat Schausteller Thomas Thoma seine Fühler auch in seiner Heimat an der Mosel ausgestreckt. In Trier kaufte er eine alte Soccerhalle, will dort ein „Trampoline Trier“ aufbauen, berichtet die Zeitung „Trierischer Volksfreund“. Auch dort hat er einen Bauantrag gestellt. Ob er das Projekt angeht, das früher genehmigt wird?

„Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Ich kann mir mit meiner Familie beides vorstellen, ich habe ja große Kinder“, antwortet Thoma. Die Zeit aber dränge: Die Versicherungssumme für das abgebrannte Heilbronner Trampoline müsse er bald in ein Folgeprojekt investieren – „sonst muss ich viele Steuern zahlen“.

Prüfung

Den Eingang des neuen Brandschutzkonzepts und des Baugesuchs in Heilbronn bestätigt Rathaussprecher Christian Britzke. Wenn die noch fehlenden Unterlagen vorlägen, werde man das Gesamtkonzept zügig bearbeiten. Zum Brandschutzkonzept sagt Britzke: „Es sieht besser aus als das erste.“

 

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