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Ihr Wissen ist schon seit zehn Jahren gefragt

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Ehemalige leitende Angestellte stehen im "Beraterkreis Heilbronn" Existenzgründern und Mittelständlern zur Seite - 30 Mitglieder

Von Heiko Fritze
Hans Rodepeter hat den Beraterkreis Heilbronn vor zehn Jahren begründet. Geleitet wird er nun von Hans-Werner Reimold (rechts). (Archivfoto: Ulrike Kugler)
Hans Rodepeter hat den Beraterkreis Heilbronn vor zehn Jahren begründet. Geleitet wird er nun von Hans-Werner Reimold (rechts). (Archivfoto: Ulrike Kugler)

Eine illustre Runde hat sich da zusammengefunden: der ehemalige kaufmännische Werkleiter neben dem emeritierten Hochschulprofessor, der Betriebsarzt im Ruhestand neben dem dem einstigen Geschäftsführer. Was vor zehn Jahren als kleine Gruppe mit vier Mitgliedern begann, ist zu einem Kreis von 30 Senioren angewachsen, die ihren Nachfolgern im Geschäftsleben zur Seite stehen wollen.

"Beraterkreis Heilbronn", nennt sich die Gruppe seit Jahresanfang, zuvor firmierte sie als "Arbeitskreis Unternehmensberatung". Angesiedelt sind die Leitenden im Ruhestand beim Seniorenbüro Heilbronn, wenn auch viele aus dem Umkreis der Käthchenstadt kommen - vom Zabergäu über Bad Rappenau bis Hohenlohe.

Hans Rodepeter hat vor ziemlich genau zehn Jahren den Anstoß gegeben. "Als mein Ruhestand bevorstand, habe ich Kontakt zum Senior Experten Service aufgenommen", erzählt er. "So etwas könnte man doch regional einrichten, habe ich mir gedacht." Rasch kam er mit dem Verein "Senioren für andere" in Kontakt, und der 19. Juli wurde zum Geburtsdatum der Gruppe: Rodepeter scharte drei Gleichgesinnte um sich und begann mit der Kontaktaufnahme zu Unternehmen und Existenzgründern. "Wir wollen kleinen Firmen Rat geben, die sich einen Unternehmensberater normalerweise nicht leisten können", lautet die Zielsetzung der Senioren. Denn Konkurrenz zu den etablierten Anbietern wollen sie nicht sein - Rechts- und Steuerberatung ist bei ihnen daher auch tabu.

Aber auch so haben sie genug zu tun. Da werden Arbeitsabläufe optimiert, Marketingmaßnahmen entworfen, Firmen in Umsatzflaute oder hoher Verschuldung beraten und Existenzgründer auf Herz und Nieren geprüft. "Manchmal erlebt man Leute, denen kann man nur abraten, sich selbstständig zu machen", erzählt Hans-Werner Reimold. Er hat vor zwei Jahren die Leitung der Gruppe von Rodepeter übernommen. Manchmal hat sich aus der Beratung aber auch ein langjähriges Vertrauensverhältnis entwickelt - in einem Fall hält der Kontakt jetzt schon sechs Jahre.

An die 6000 Beratungsstunden sind auf diese Weise in den zehn Jahren zusammen gekommen. Besonders viel waren's in den ersten Jahren, als auch noch die Existenzgründungen - nicht nur wegen des Neuen Markts - boomten. "Heute sind die Banken viel zurückhaltender, ohne Geschäftsplan gibt's kein Geld", sagt Rodepeter.

Trotz ihres Alters - der Älteste ist 76 - sind die Mitglieder des Beraterkreises noch weitgehend auf dem Laufenden. "Wir halten uns fit, gerade bei Themen wie Basel II", berichten sie. Nur in Hightech-Fragen wird es mit der Zeit schwierig, räumt Gründungsmitglied Bernhard Meder ein: "Da hat sich in den zehn Jahren doch viel getan."

 

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