Lesezeichen setzen Merken

Gute Tipps für den Alltag mit Kindern

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Elterntraining, ein Seminar in Schwaigern, finanziert von unserer Aktion Menschen in Not

Von Ulrike Maushake
Mit Rollenspielen lernten Mütter und Väter wie sie sich in schwierigen Erziehungssituation verhalten können. Die Teilnehmer des Elterntrainings sind für zahllose Tipps dankbar. (Foto: Ulrike Maushake)
Mit Rollenspielen lernten Mütter und Väter wie sie sich in schwierigen Erziehungssituation verhalten können. Die Teilnehmer des Elterntrainings sind für zahllose Tipps dankbar. (Foto: Ulrike Maushake)

Von Ulrike Maushake

Da ist einer, gerade 13 Jahre alt, über Nacht immer wieder einfach weggeblieben. Niemand wusste, wo er war. Ein anderer, vierte Klasse, machte über Monate seine Hausaufgaben nicht und bekam daraufhin, obwohl hoch begabt, eine Empfehlung für die Hauptschule. Einer Mutter wurden die Pflegekinder entzogen, um die sie seither kämpft. Und da ist die junge, allein erziehende Frau mit zwei Kleinkindern, die von ihren vielen Problemen schier überwältigt wurde, und sie alleine nicht mehr lösen konnte.

Aus der Zeitung oder von den Lehrern der Kinder erfuhren sie vom Elterntraining, das ihnen kostenlos angeboten wurde. Sie ließen darauf ein. Und profitierten. Einhellig positiv ist die Rückmeldung beim Nachtreffen.

„Die ganze Familie ist ruhiger geworden“, sagt die Mutter, der es gelang den negativen Kreislauf des ständigen Schimpfens und Schreiens zu durchbrechen. „Rumpelstilzchen hat sich beruhigt“, sagen Oskar und Susanne Mayer über den Sohn, der sich auf den Balkon stellte und schrie, wenn ihm etwas nicht passte: „Nicht schon wieder schlagen!“ Und so seine Eltern, die nie die Hand gegen ihn erhoben, unter Druck setzte.

Und der kleine Kerl, der sich den Hausaufgaben verweigerte, erledigt sie jetzt prompt, weil er erfahren hat, dass seine Mutter ihn andernfalls tatsächlich nicht ins Freibad gehen lässt.

Eltern, die stark sind und Sicherheit geben, die Lob bewusst einsetzen, Kompromisse finden und konsequent handeln - das Idealziel der beiden Sozialpädagoginnen Sandra Rose und Sybille Zink. Rollenspiele, Kurzreferate, Hausaufgaben, Gruppen- und Einzelgespräche ließen die Eltern manches von der häuslichen Problematik erkennen und setzten sie in die Lage, Pläne zu entwickeln, wie diese zu lösen seien.

Indem sie nun üben, klare Botschaften zu formulieren, Absprachen zu treffen. Nicht drohen, sondern handeln, mehr loben, Schuldzuweisungen vermeiden und durch liebevolle Kommunikation ersetzen. Außerdem die Prioritäten erkennen und nicht alle Probleme auf einmal lösen wollen und sich gegebenenfalls Hilfe holen.

„Es kommt nicht auf die Quantität, sondern auf die Qualität an“ sagt Sybille Zink in punkto Zeit, die man mit Kindern verbringt. Diese bewusster zu gestalten, das haben die Mütter und Väter, die diesen Kurs regelmäßig besuchten und ernst nahmen, gelernt.

„Das hat mir mehr gebracht, als zehn Bücher“, sagt Karen Seidler. „Eine solche Schulung sollte alle Eltern bekommen, sie sollte so selbstverständlich sein, wie Schwangerschaftsgymnastik.“

Und Eveline Nemzowitsch ist es ein Anliegen, den Lesern der Heilbronner Stimme für ihre Spende für die Aktion Menschen in Not zu danken. „Ich hätte das Training selber nicht bezahlen können, aber ich habe es ganz dringend gebraucht.“

  Nach oben