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Für den Oberbürgermeister ist die Messe Sinsheim nicht tot

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Rolf Geinert verdirbt Grünen mit Förderzusagen aus Stuttgart das Wahlkampfkonzept - Kretschmann wiederholt Vorwürfe gegen Landesregierung

Von Rudolf Landauer
Grünen-Fraktionschef Winfried Kretschmann wiederholte seine Vorwürfe gegen die Landesregierung.
Grünen-Fraktionschef Winfried Kretschmann wiederholte seine Vorwürfe gegen die Landesregierung.

Eigentlich wollten die Grünen den Hickhack um die Messe in Sinsheim zu einem zugkräftigen Wahlkampfthema machen. Doch dies scheint nicht gelungen zu sein. Zum einen lockte eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion nur 25 Interessenten an. Zum anderen verdarb Sinsheims Oberbürgermeister Rolf Geinert mit neuen Nachrichten aus Stuttgart den Veranstaltern das Konzept.

Am Freitagnachmittag hatten der OB und dessen Stellvertreter Richard Spranz in der Landeshauptstadt Gespräche mit Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) und Wirtschaftsminister Ernst Pfister (FDP) geführt. Im Mittelpunkt: die geplante Verlegung der Messe Sinsheim zur neuen Landesmesse auf den Fildern. Abends baten Bündnis 90 / Die Grünen zu einer Diskussionsrunde ins Sinsheimer Il Giardino , um dieses Thema zu erörtern. Mit dem Fraktionsvorsitzenden Winfried Kretschmann, dem Bundestagskandidaten im Wahlkreis Rhein-Neckar, Dr. Dietrich Hildebrandt, und der Landesvorsitzenden Sylvia Kotting-Uhl als Gesprächsleiterin hatte die Partei prominente Vertreter entsandt. Dazu kamen Rolf Geinert und Dr. Thorsten Seeker vom Wirtschaftsforum Sinsheim.

In die Wahlkampf-Strategie, die Stimmungslage in der Region zu nutzen, wollte der Sinsheimer Oberbürgermeister mit den Zusagen, die er brandaktuell aus Stuttgart mitgebracht hatte, nicht so recht passen. Daran änderte auch Winfried Kretschmanns Stellungnahme nichts. Das Mitglied des ab September tätigen Untersuchungsausschusses wiederholte seine Behauptung, dass die Landesregierung aktiv bei der Verlegung der Sinsheimer Messe mitgewirkt habe: Diesen Eindruck habe ich nach Einsicht der Aktenlage gewonnen. Kretschmann will die Frage klären, ob die Politik mit Steuergeldern Anreize zum Umzug schuf. Von Wettbewerbsverzerrungen ist die Rede.

Während Rolf Geinert für seinen Vorstoß in Stuttgart Beifall bekam, wertete Kretschmann die vom Ministerpräsidenten zugesagten Hilfen für Sinsheim als nebulös: Das muss sich der Oettinger noch abgewöhnen. Der Rathauschef ließ dies so nicht gelten. Die von der Regierung versprochenen Hilfen für Sinsheim seien glaubhaft. Man wolle die Stadt unterstützen, Teile der Messe zu erhalten und zusätzliche Potenziale zu schaffen.

Außerdem soll Sinsheim als Ausgleich Förderungen für infrastrukturelle Maßnahmen bekommen. Konkret geht es um drei Projekte, die - so Geinert - der Zukunft der Stadt dienen werden . Dabei handelt es sich um das Gelände rund um den Bahnhof, das auf Vordermann gebracht werden soll, und zwei Sanierungsvorhaben.

Die Sinsheimer Messe ist nicht tot , rief Geinert aus. Allerdings müsse jetzt dringend das Dreieck Eberhard Schall, Familie Layher und Landesmesse an einen Tisch und dann diese Runde um die Stadt erweitert werden. Dr. Thorsten Seeker begrüßte die in seinen Augen doch insgesamt positiven Aussichten für Sinsheim.

Noch steht auf der Brücke, die über die Neulandstraße zur Halle 6 führt:  Messe Sinsheim GmbH - Der Partner für Ihre Veranstaltungen.  Welche das konkret sind, muss die Zukunft zeigen. (Fotos: Rudolf Landauer)
Noch steht auf der Brücke, die über die Neulandstraße zur Halle 6 führt: Messe Sinsheim GmbH - Der Partner für Ihre Veranstaltungen. Welche das konkret sind, muss die Zukunft zeigen. (Fotos: Rudolf Landauer)
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