Apotheker sagen Herztod Kampf an
Pilotprojekt in Heilbronn gestartet - Defibrillatoren
In Heilbronn ist gestern ein Pilotprojekt gestartet worden, dass landes- und bundesweit Kreise ziehen soll. In Kooperation mit der Björn-Steiger-Stiftung hat die Landesapothekerkammer Baden-Württemberg die Initiative "Kampf dem Herztod" ins Leben gerufen. Ursache der akut auftretenden Krankheit ist ein Kammerflimmern, das einzig wirksam mit dem schnellstmöglichen Einsatz eines Defibrillators behandelt werden kann. Minuten entscheiden über Leben und Tod. Jede Minute ohne wirksame Reanimation reduziert die Überlebenswahrscheinlichkeit um sieben bis zehn Prozent. Ziel der gemeinsamen Initiative ist es nun, ein engmaschiges Netz von Stationierungsorten für die handtaschengroßen, von Laien zu bedienenden Defibrillatoren zu schaffen, um so die Zeit bis zum Eintreffen professioneller Hilfe zu verkürzen. Die Geräte stehen Apotheken als Dauerleihgabe zur Verfügung. Diese wiederum haben ihr Personal entsprechend geschult, sodass die Geräte fachmännisch eingesetzt werden können.
Johanna Lichy, Staatssekretärin im baden-württembergischen Sozialministerium, begrüßt die Kooperation ausdrücklich, "weil die Initiative der Landesapothekerkammer eingebunden ist in das Erste-Hilfe-Netz." Bundestagsabgeordneter Thomas Strobl bezeichnet die Kooperation gar als "kongenial". Nicht nur, dass mit der Einrichtung Apotheke "Erste Hilfe" assoziiert wird. Das Personal in Apotheken ist in erster Hilfe ausgebildet.
In Heilbronn beteiligen sich die Bahnhof-Apotheke, die Einhorn-Apotheke, die Mohren-Apotheke, die Sicherer'sche Apotheke, die Wartberg- und die Wollhaus-Apotheke an dem Pilotprojekt. Wie Günther Hanke, Präsident der Landesapothekerkammer, betonte, haben bereits 70 weitere Apotheken im Land ihr Interesse an dem Projekt bekundet. 2757 Apotheken gibt es zurzeit in Baden-Württemberg. An Schaufenstern erkennbar ist, wo Defibrillatoren stehen. Ein grünes Herz mit weißem Pfeil kennzeichnet die Standorte.
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