Tief gesunken
Was sind das für Menschen, die auf dem Heilbronner Kiliansplatz zusammenströmen, die lange
Was sind das für Menschen, die auf dem Heilbronner Kiliansplatz zusammenströmen, die lange Anreisezeiten und Kosten akzeptieren und stundenlang am frühen Morgen im Regen stehen, um sich durch den PR-Gag eines Rundfunksenders ein paar Euro zu ergattern. Der Heilbronner OB Helmut Himmelsbach erklärte zu dieser Aktion weltmännisch offen, nun sei Heilbronn in aller Munde.
Herr Oberbürgermeister, auf diese primitive Reklame kann Heilbronn getrost verzichten, weil die Stadt Besseres zu bieten hat. Wenn schon ein privater Rundfunksender über zu viel Geld verfügt, das doch in unserem Land an allen Ecken und Enden zu fehlen scheint, hätte der OB von seiner Autorität Gebrauch machen müssen, den Sender zu überzeugen, das Geld für soziale Zwecke auszugeben.
Nur zwei Beispiele: In Heilbronn wird eine städtische Beratungsstelle, die für betroffene Menschen hervorragende Arbeit geleistet hat, aus Geldmangel zugemacht und die Mitarbeiterinnen in die Arbeitslosigkeit geschickt. Die Arbeitsloseninitiative "Aktion Sprungbrett" muss dicht machen, weil die öffentlichen Zuschüsse gestrichen werden. Heilbronn wäre sicher auch "in aller Munde gewesen", wenn OB Himmelsbach den Rundfunksender überzeugt hätte, hier als Sponsor in Erscheinung zu treten. Wir hätten es auch begrüßt, wenn der Sender in einer PR-Aktion das Geld der lobenswerten Einrichtung "Menschen in Not" der Heilbronner Stimme zur Verfügung gestellt hätte. Dann wäre sichergestellt gewesen, dass Menschen unterstützt würden, die es am dringendsten brauchen. Aber leider nichts davon. O Deutschland, einst als Land der Dichter und Denker "in aller Munde", wie tief bist du gesunken.
Anita und Hans-Peter Jäger,
Weinsberg