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Iris Maisenhelder ist die neue Leiterin der VHS-Außenstelle Neckargartach

Kontaktfreudig und kreativ: Iris Maisenhelder.
          Foto: Andreas Veigel
Kontaktfreudig und kreativ: Iris Maisenhelder. Foto: Andreas Veigel

Porträt

Von Joachim Friedl

Sie ist kreativ und vielseitig interessiert. Sie ist offen für alles Neue und liebt fremde Länder. Sie ist kontaktfreudig und geht gerne mit Menschen um. Ideale Eigenschaften, um die derzeit etwas schwächelnde Volkshochschule in Neckargartach wieder zu stärken. Seit September leitet Iris Maisenhelder als Nachfolgerin von Iris Mettendorf die VHS-Außenstelle im drittgrößten Heilbronner Stadtteil.

Im Kinderwagen durch Gemmingen gefahren, mit eineinhalb Jahren mit den Eltern nach Böckingen gezogen, die Grünewaldschule besucht und am Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium das Abitur gebaut - soweit im Zeitraffer die Jugendjahre der sympathischen Frau, die sich heute in Jeans, T-Shirt und Pullover am wohlsten fühlt.

Wohl fühlt sie sich auch in ihrem Beruf als Zahntechnikerin. Nach der Lehre im Dentallabor Bartenbach in Heilbronn und einer Zwischenstation in einer Zahnarztpraxis in Bad Rappenau steht Iris Maisenhelder heute ihre Frau im Labor Retter in Böckingen. Sie ist stolz, in diesem Beruf arbeiten zu können, hebt er sich doch von vielen anderen Jobs ab. Die Botschaft, die sie aus ihrer Arbeit mitbringt, lautet: „Gute Zähne sind ein Teil guter Lebensqualität.“

Seit 1990 ist die Frau, die Farben wie Rot und Moosgrün besonders liebt, mit dem Neckargartacher Steinkünstler Bernd Maisenhelder verheiratet. Seine große Freude an der Steinbildhauerei übertrug sich im Lauf der Jahre auf seine Frau, die zuletzt aus rotem Sandstein sehr fein ein Gesicht herausarbeitete und aus Heilbronner Sandstein eine Gesichtshälfte schuf. Gedanken, mit ihrer Kunst an die Öffentlichkeit zu gehen, verschwendet Iris Maisenhelder keine: „Ich möchte nur vor mich hinklopfen und einigermaßen schöne Ergebnisse erzielen“, flüchtet sich die Hobby-Steinhauerin in Bescheidenheit.

Abseits von Beruf, Volkshochschule und Sandstein genießt die erklärte Gegnerin von Handys ihre freie Zeit beim Lesen - zurzeit schmökert sie in einem Werk über den Jakobsweg -, beim Kochen und beim Sport. Natürlich beim VfL Neckargartach. Fit hält sie sich im Sommer mit Tennis, Aerobic, Nordic Walking und Radfahren. Im Winter steht die eingeheiratete, aber zwischenzeitlich waschechte Neckargartacherin auf den Skiern oder wandert durch die schöne Pfalz.

Intensiv pflegt sie seit vielen Jahren Brieffreundschaften mit Annie Rundall und Jeannie Elisabeth in England. Traurig ist sie nur darüber, dass sie bislang keine der beiden Brieffreundinnen besuchen konnte. Doch dies wird sich ändern: „Ich habe mir ganz streng vorgenommen, bei beiden einmal vorbeizuschauen.“

Viel hält Iris Maisenhelder, die sich selbst als „sensibel und sehr nachdenklich“ bezeichnet, von Menschen mit Idealismus. Erst jüngst hatte sie im Tierheim wieder ein einschneidendes Erlebnis: „Als ich sah, wie sich die Menschen hier für die Tiere einsetzen, sind mir die Tränen gekommen“, gesteht sie offen ein. Und so denkt sie gerade darüber nach, sich im Tierheim zu engagieren, nicht zuletzt deshalb, weil ihr Hund „Giacomo“ jüngst verstorben ist: „Einen netten, lieben Kerl würde ich sofort wieder nehmen“, schmiedet sie ernsthafte Pläne. Ihre beiden Katzen müssten sich dann eben wieder umorientieren.

Auf eine Umorientierung hofft sie in der Politik bei der Förderung von Volkshochschulen: „Auf Weiterbildung muss wieder mehr Wert gelegt werden.“ Und den Neckargartachern ruft sie zu: „Besucht unsere Kurse.“

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