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Wenn die Beine nachts kribbeln und brennen

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Restless-Legs-Syndrom

Wenn die Beine nachts kribbeln und brennen
Wenn die Beine nachts kribbeln und brennen

Das Restless-Legs-Syndrom ist eine noch weithin unbekannte Krankheit. Wie äußert sie sich?

Denzel: Das „Syndrom der unruhigen Beine“ ist charakterisiert durch einen erheblichen Bewegungsdrang, begleitet oder verursacht durch Brennen oder Kribbeln der Beine. Es tritt ausschließlich in Ruhesituationen auf und ist in den Abend- und Nachtstunden besonders ausgeprägt. Der Schlaf ist erheblich beeinträchtigt. Die Beschwerden sind oft durch Bewegung oder Aktivität zu lindern.

Das RLS ist also keine eingebildete Krankheit oder eine, die die Pharmaindustrie erfunden hat?

Denzel: Die Ursachen von RLS sind noch nicht geklärt. Bis zu zehn Prozent der Bevölkerung sind betroffen, am häufigsten im mittleren Lebensalter. RLS gehört somit zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen. Bei einem bis zwei Prozent der Betroffenen sind die Symptome so stark, dass eine Behandlung notwendig ist. Wahrscheinlich beruht die Krankheit auf einem Defekt bei der Übertragung von Nervensignalen. Es gibt Hinweise, dass genetische Ursachen vorliegen. Es bedarf noch einiger Öffentlichkeitsarbeit, bis RLS ausreichend bekannt ist und den Stellenwert einer ernst zu nehmenden Erkrankung einnimmt.

Zu welchem Facharzt geht man, um sich eine Diagnose geben zu lassen?

Denzel: Da es sich um eine neurologische, meist chronisch verlaufende Erkrankung handelt, ist die Behandlung beim Facharzt für Neurologie angesiedelt. Erste Anlaufstelle sollte der Hausarzt sein, der bei Verdacht auf ein RLS zum Nervenarzt überweist.

Wie behandelt man unruhige Beine?

Denzel: Wenn den Beschwerden keine erklärbaren Ursachen zugrunde liegen, kann das RLS nach dem heutigen Stand der Forschung nicht geheilt, nur durch Medikamente gelindert werden. Gute therapeutische Effekte haben L-Dopa oder niedrigen Dosen von Dopamin-Agonisten. Später muss man oft Depotpräparate geben.

Kann man vorbeugend etwas tun?

Denzel: Nein, nicht beim RLS, dem keine erklärbaren Ursachen zugrunde liegen. Liegt dem RLS eine andere Erkrankung zugrunde ,dann heißt es „symptomatisches RLS“. Oder kennt man einen Auslöser für die Beschwerden, kann man die Grunderkrankung behandeln oder auslösende Substanzen vermeiden. Eine Rolle spielen Schwangerschaft, Anämie durch Eisenmangel, bestimmte Vitaminmängel, dialysepflichtige Niereninsuffizienz, rheumatoide Arthritis, Schilddrüsenfunktionsstörungen oder andere Stoffwechselerkrankungen. Einige Medikamente sowie Koffein können das RLS auslösen oder eine vorhandene Erkrankung verstärken.

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