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Warum Fans die Fahne schwenken

  
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Umfrage im Heilbronner Camp

Von Laura Tassone

Die deutschen Siege mit der deutschen Fahne zu feiern, „damit habe ich keine Probleme“, sagt Markus Klement, der sich die Fahnenstange für das Banner in Schwarz-rRot-Gold sogar selbst aus einem Stück Holz zurecht gesägt hat. Die WM sei halt in Deutschland, da „gehören Fahne und Hymne eben dazu“. Der 21-Jährige aus Neudenau hat sich von Kopf bis Fuß in deutschen Farben dekoriert. Die braune Vergangenheit Deutschlands „ist doch schon über 60 Jahre her“, erklärt der junge Mann. „Heute ist die Stimmung um die Nationalmannschaft so gut wie nie, wir feiern eben eine riesige Party hier.“ Nur mit der Nationalhymne hapert es noch ein bisschen. Er singt sie zwar mit, „aber ich brauche die Musik dazu, erst dann fällt mir der Text ein.“

„Wir zeigen eben, dass wir Deutsche sind“, erklärt Anar Redaoui. Frau und Kinder des Familienvaters algerischer Abstammung haben ihr Äußeres total auf Deutschland eingestellt: Schal, Dress, Fahne, das ganze Styling in Schwarz-Rot-Gold. Für Anar Redaoui ist das etwas ganz Selbstverständliches: „Mit der WM kommt der Nationalstolz erst richtig heraus.“

Für Björn Becker (27) und Fabian Ortwein (24) symbolisiert die Fahne Nationalstolz und Partystimmung. Daheim vor dem Fernseher würden sie die Hymne nicht mitsingen. In der Masse des Fandorfs schon, sagen beide. Welche Bedeutung die deutschen Farben haben, wissen die Leingartener allerdings nicht. „So etwas lernt man nicht auf dem Gymnasium“, sagt Björn Becker. Sein spontaner Erklärungsversuch: „Vielleicht hat Schwarz-Rot-Gold ja etwas mit Belgien oder Angola zu tun, die haben die gleichen Farben in der Nationalflagge.“ (mut)

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