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Vom Krottenteich und Brückenhäusle

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Buch der Kulturschmiede Neckargartach über die Geschichte des Ortes am Wasser

Von Joachim Friedl
Dampfschlepper mussten unter Brücken den Schornstein umlegen.
Dampfschlepper mussten unter Brücken den Schornstein umlegen.

Heilbronn - Neckargartach und seine Gewässer lautet der vielversprechende Titel der neuesten Publikation der Kulturschmiede Neckargartach. Am Sonntag, 20. September, wird das Werk ab 11 Uhr im Gemeindehaus an der Biberacher Straße erstmals vorgestellt.

In akribischer Kleinarbeit haben die Neckargartacher Peter Hahn und Heinz Kurz innerhalb eines Jahres eine sehens- und lesenswerte Sammlung an Fotografien und Beschreibungen über den Heilbronner Stadtteil zusammengetragen. Bereichert wird die Dokumentation mit Anekdoten, die einen engen Zusammenhang mit dem Thema Wasser haben, sowie mit Karikaturen von Bernd Maisenhelder.

Anekdoten Beim Durchblättern der jetzt vorliegenden Publikation über die Neckargartacher Geschichte am Fluss stellt man fest: Sie ist das mit Abstand gelungenste Werk. Hochwertiges Papier kombiniert mit gestochen scharfen Fotos aus längst vergangenen Zeiten und aktuellen Tagen. Hilfreiche Leitfäden und optische Orientierungshilfen durch das 212 Seiten umfassende Buch sind erläuternde, nicht allzu lange Texte sowie Ausschnitte aus dem Heilbronner Stadtplan.

Der Leinbach, der Böllinger Bach und der Neckar sind die Flüsse, an denen die Autoren die Geschichte des Ortes am Wasser aufarbeiten. Und dabei auf längst vergessene historische Gegebenheiten stießen. Wie die Namensgebung. Benannt wird Neckargartach nach dem Zusammenfluss zweier Flüsse: Neckar und Gartach. „Der Leinbach war früher die Gartach. Wann der Namenswechsel erfolgte, das war nicht herauszufinden“, gewährt Peter Hahn Einblicke in die umfangreiche Recherchearbeit.

Erkenntnis Während heute die Correllsche Hammerschmiede, die Gerlachsche Mühle, der Altböllinger Hof oder die Neckarau noch in aller Munde sind, weiß man nur noch wenig über den Krottenteich. Er befand sich dort, wo heute das EnBW-Kohlekraftwerk steht. Der Krottenteich war das frühere Freibad. In Wort und Bild befasst sich das Buch auch mit der einst abenteuerlichen Flößerei, der mühseligen Treidel-schifffahrt sowie den Schleusen.

„Die Außeiandersetzung mit dieser Vergangenheit machte uns von Tag zu Tag bewusster, dass Neckargartach nie nachhaltig vom Wasser geprägt wurde“, fassen Kurz und Hahn ihre Eindrücke zusammen. Es gab und gibt bis heute weder einen Hafen noch Schiffseigner, noch Berufsfischer oder Wassersport. Die Ursache dafür liegt nach Einschätzung der Autoren an den Menschen: „Sie waren Bauern. Wasser hat für sie nie eine wichtige Rolle gespielt.“

Das Buch ist ab 21. September bei den Neckargartacher Zweigstellen der Volksbank und der Kreissparkasse, den Autoren und beim örtlichen Bürgeramt erhältlich. Bis zum 31. Oktober gilt der Subskriptionspreis von zwölf Euro, danach kostet das Buch 14 Euro.

Oktober 1931: Junkers Wasserflugzeug „Globetrotter“ kurz vor dem Start.
Oktober 1931: Junkers Wasserflugzeug „Globetrotter“ kurz vor dem Start.
Nach getaner Arbeit schmeckt das Bier doppelt gut: Die drei Neckargartacher Flößer Hermann Gebhardt, August Gebhardt und Adolf Wees.Fotos: privat
Nach getaner Arbeit schmeckt das Bier doppelt gut: Die drei Neckargartacher Flößer Hermann Gebhardt, August Gebhardt und Adolf Wees.Fotos: privat
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