Sperber Lounge in Heilbronn vor Neubeginn
|
2 Min
Heilbronn - Im August 2009 verhängte das Heilbronner Ordnungsamt Rauchverbot in der Sperber Lounge. Sperber klagte dagegen und verlor. Nun muss das Restaurant umgebaut werden.

Auch da stehen die Zeichen auf Neubeginn. Seit rund einem Jahr ist das Restaurant im Kaisersturm geschlossen, nur die Bar hat geöffnet. Seit 2006 gab es dort eine Bar im unteren Stock und oben ein Restaurant. Nachdem das Land 2007 das Nichtraucherschutzgesetz erlassen hatte, war die Kombination infrage gestellt.
Im August 2009 verhängte das Heilbronner Ordnungsamt dann Rauchverbot in der Sperber Lounge. Sperber klagte dagegen und verlor. Der Verwaltungsgerichtshof Mannheim lehnte den Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung für Raucher endgültig ab.
Glaskonstruktion
Jetzt heißt es umbauen, denn Sperber will das Restaurant wieder eröffnen. Dazu trennt er die Bar durch eine Glaskonstruktion vom oberen Stockwerk ab. Auch der Treppenaufgang wird mit Glas verschlossen. Die Kosten? "Wir bleiben im fünfstelligen Bereich", erklärt Sperber. Insolvenz dort, Ausbau hier − kein Problem: "Es handelt sich um eigene juristische Gesellschaften." Außerdem sei die Insolvenz in Abstatt nicht das Resultat eines schlecht laufenden Betriebs gewesen (wir berichteten).
Die anstehenden Investitionen in der Sperber Lounge seien gemessen an der Größe des Projekts "hoch". Dass er vor Gericht verloren hat, bedauert er, "gewinnen ist immer schöner". Dennoch wollte er nichts unversucht lassen, bevor "wir so viel Geld in die Hand nehmen". Die klare Aussage habe man gebraucht. Auch wenn Sperber die Gesetzgebung kritisiert: "Es ist ein sehr unfreies und ungerechtes Gesetz."
Kritisch
Der Geschäftsinhaber hofft nun, dass "der Gesetzgeber in ein, zwei Jahren nicht wieder etwas ändert". Dann würde es kritisch, auch bei anderen Gastronomen. Der Umsatz sei 2009 "natürlich eingebrochen", es fehlten in der Lounge 50 Prozent Geschäftsfläche. Die Wirtschaftskrise habe ihr Übriges getan, die Gäste weniger umgesetzt. Dennoch: "Wir sind im verzwickten Jahr 2009 mit einem blauen Auge davongekommen."
Den Pachtvertrag im Kaisersturm hat Sperber bis 2020 verlängert. "Das Restaurant wird jetzt unser Hauptrestaurant", kündigt er an. Und es bekommt einen eigenen Namen: Sperber Grill. Mehr Aufmerksamkeit will Sperber auch seinem jüngsten Baby, dem Deli und Wein, widmen. Noch läuft der Feinkost- und Weinshop am Marktplatz nicht so, wie er es sich wünscht. "Wir feilen ein bisschen am Konzept und wollen im Frühjahr mit der Außenterrasse durchstarten." Die Leute an ein neues Konzept zu gewöhnen, brauche "logischerweise" Zeit.