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Neckarhalde wird 75 Jahre alt

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Heilbronn - Die Neckarhalde, das älteste Freibad in Heilbronn, wird in diesem Jahr 75 Jahre alt. Die Stadtwerke Heilbronn feiern dieses Ereignis mit einem zweitägigen Fest an diesem Wochenende.

Von Joachim Friedl



Heilbronn - Die Neckarhalde, das älteste Freibad in Heilbronn, wird in diesem Jahr 75 Jahre alt. Die Stadtwerke Heilbronn feiern dieses Ereignis mit einem zweitägigen Fest an diesem Wochenende. An beiden Tagen können Besucher zu Nostalgiepreisen baden und feiern: Der Eintritt kostet 50 Cent. Eine große Poolparty steht am Sonntag auf dem Programm.

Geschichte

1. bis 9. Juli 1934. Reichsschwimmwoche. Mit einem Städtekampf Heilbronn − Stuttgart − München wird feierlich das erste Becken des Freibades in der Neckarhalde eingeweiht. Es ist das erste öffentliche Schwimmbad in der Stadt. Bis zu diesem Zeitpunkt badeten die Menschen im Neckar.

Die Investitionen für die Freibad-Anlagen wurden, so geht es aus der Chronik der Stadt Heilbronn hervor, allein durch Spenden getragen. Deren Grundstock von 8000 Reichsmark war durch eine 1932 abgehaltene Sammelaktion zusammen gekommen.

Wettbewerbe

Am 16. Juni 1935 laden Oberbürgermeister Heinrich Gültig und NSDAP-Kreisleiter Richard Drauz zur Einweihung des neu erstellten Sportbeckens in der Neckarhalde ein. Damit verbunden sind Wettbewerbe um die Bezirksmeisterschaften des Gaus Württemberg im Schwimmen und Turmspringen, bei denen der Schwimmverein Göppingen am besten abschneidet.

Im Juli des Jahres 1936 werden anlässlich der offiziellen Eröffnung des nunmehr komplett fertiggestellten Freibades die württembergischen Titelkämpfe der Frauen und Männer im Kunst- und Turmspringen ausgetragen. Erster Bademeister ist damals Sportlehrer Albert Schreiber.

In den zurückliegenden 75 Jahren hat sich das Aussehen der Neckarhalde erkennbar gewandelt. 1962 wird die Freizeiteinrichtung am Neckar zur Großbaustelle. Es stehen umfangreiche Sanierungsarbeiten an den Becken und im Umkleidebereich an. 13 Jahre später, 1975/76, wird das Freibad erneut für umgerechnet 1,2 Millionen Euro umgebaut. 1982/83 wird das Sprungbecken neu gebaut und entspricht fortan internationalen Wettkampfstandards. Kosten: 1,6 Millionen Euro.

Hochgerechnet haben seit 1936 bis heute rund zehn Millionen Menschen das idyllisch gelegene Freibad aufgesucht. Der bislang stärkste Besuch wird am 29. Juni 1965 registriert: An den Kassen bilden sich lange Schlangen. Die Besucher nehmen dies klaglos hin. Das kühle Nass genießen an diesem Tag rund 12 000 Badegäste. "Für die heutige Zeit undenkbar", sagt Bäderchef Peter Schulz. Augenzwinkernd fügt Manfred Schmidt, Geschäftsführer der Stadtwerke Heilbronn, an: "Unseren Einnahmen würde das aber gut tun." Jeden Badbesuch in der Neckarhalde subventionieren die Stadtwerke mit knapp vier Euro.

Brunnenwasser

Die vier Becken des Freibades haben eine Wasserfläche von rund 2770 Quadratmetern. Der Beckeninhalt beträgt knapp 5800 Kubikmeter Wasser, was 44 615 Badewannen mit einem Volumen von 130 Litern entspricht. Das Wasser stammt aus eigenen Brunnenanlagen und wird nur noch aufbereitet. Gemanagt wird das Bad von 15 Mitarbeitern, an der Spitze Maik Ullrich, Meister für Bäderbetriebe. Das Team sorgt dafür, dass unter der Woche Badegästen ab 6 Uhr ihre Bahnen ziehen können.
 

Zwei Tage Programm

Gefeiert wird das Jubiläum des Freibads Neckarhalde mit diesem Programm:

Samstag, 16. Juli: 11 Uhr: Fanfarenzug Seeräuber Böckingen. 11.15 Uhr: Begrüßung. 11.30 Uhr: Humoristisches Springen. 12 Uhr: Aqua-Jogging. 13 Uhr: Schnuppertauchen. 13 bis 17 Uhr: Spielmobil auf der Liegewiese. 13.30 Uhr: Unterwasserrugby-Einlagespiel der U-21-Nationalmannschaft (amtierende Weltmeister). 14 Uhr: Humoristisches Springen. 15 Uhr: Aqua-Power. 15.30 Uhr: Unterwasserrugby-Einlagespiel. 16 Uhr: DLRG-Rettungsübung.

Sonntag, 17. Juli, von 11 bis 18 Uhr: Poolparty. Am Samstag und am Sonntag sind auf dem Gelände der Neckarhalde Info-Stände der Feuerwehr Heilbronn, des ASB, des Tri-Teams Heuchelberg, der AOK und der Modellflugschule Feeser vertreten. Bewirtung mit Live-Musik (16 bis 19 Uhr) am Freibadkiosk von Pächterin Elisabeth Koch.

 

 
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