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Licht und Schatten in Frankenbach

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Heilbronn - Bürger äußern sich über ihren Stadtteil, geben Anregungen und üben Kritik

Von Kilian Krauth
Frankenbach hat nicht nur schöne Seiten. Die Ortsdurchfahrt ist in Stoßzeiten oft überlastet. Außerdem vermissen Bürger Einkaufsmöglichkeiten.Foto: Archiv/Dirks
Frankenbach hat nicht nur schöne Seiten. Die Ortsdurchfahrt ist in Stoßzeiten oft überlastet. Außerdem vermissen Bürger Einkaufsmöglichkeiten.Foto: Archiv/Dirks

Heilbronn - Sage und schreibe 16 dicke Pluspunkte zu ihrem Wohnort Frankenbach listen Sabine Brockhage und Alexandra Bertoldo auf. „Was uns gefällt“ reicht vom dörflichen Charakter über Großstadtnähe, Sportanlagen und Hipfelhof bis hin zum Naturschutzgebiet Ingelfinger'sche Sandgrube. Damit deckt sich die Positivliste der Zeitungsleserinnen fast mit den am Freitag in der Heilbronner Stimme hervorgehobenen schönen Seiten. In der Serie Sommerspaziergang beleuchten wir jeweils freitags einen Stadtteil. Gleichzeitig haben Bürger die Gelegenheit sich zu Wort zu melden: per Redaktionstelefon, schriftlich oder mit einer schönen Ansichtskarte.

Sabine Brockhage hat übrigens auch Verbesserungsvorschläge, so regt sie im Namen ihrer Freundinnen Skulpturen, Blumenkübel und einen Stadtteilbrunnen an, auch ein Straßencafé und eigene Räume für den Jugendtreff wären schön.

Sorge

Es gab nicht nur Anregungen, sondern auch scharfe Kritik. Jörg Jäger, der bis 1991 an der Ortsdurchfahrt beim alten Rathaus eine Kfz-Werkstatt betrieb, sagt, „ich wurde von der Stadt bei der Ortskernsanierung wegrationalisiert“. „Die Innenstadt boomt und Frankenbach wird immer mehr abgehängt“, betont Kathrin Stemmer mit Blick auf die Einkaufssituation. Zudem beklagt sie laute Raser in der Münchener Straße. Wie ihr Ehemann Reiner (41) betrachtet die 36-Jährige die Entwicklung mit Sorge, „weil gerade Jüngere wegziehen“.

Manche Bürger wollen ihren Namen nicht in der Zeitung lesen. Ein 70-jähriger Neckargartacher, dessen familiäre Wurzeln nach Frankenbach reichen, wundert sich, dass es im Neubaugebiet Maihalde II noch so viele freie Bauplätze gibt. „Liegt das etwa an der nahen Hochspannungsleitung?“ Wie ein anderer Anrufer weiß, wurde diese Frage im Bebauungsplanverfahren ausführlich gewürdigt.

Bilder

Sonja B. lobt zunächst einmal die Stimme für ihre ausführliche Würdigung der Stadtteile. In Frankenbach hat sie eine ganze Reihe Lieblingsplätze und Spazierstrecken: am Rotbach, am Leinbach, die Leisbrunnenstraße, entlang der Pferdekoppeln an der Bamberger Straße und nicht zuletzt ein nettes Lädle in der Schafhausstraße. Ihre Einkehr-Tipps: Rössle, Sonne, Mare e Monte, Stern. Spvgg-Vorsitzender Lars Epple ergänzt die Liste mit der Vereinsheim-Gaststätte, wofür man neue Pächter gefunden habe.

Manche Leser schicken sogar selbst geschossene Fotos mit. Auch eine Postkarte mt einer Luftbildaufnahme kam an. Der Absender heißt Knobloch, um welchen der wohl über 100 Träger dieses Namens es sich handelt, war nicht zu ermitteln, der Vorname ist unbekannt. Jedenfalls nennt er oder sie den neuen Platz in der Ortsmitte als nettesten Flecken. „Vor Bäckerei und Metzgerei treffe ich Freunde und Bekannte zu einem Schwätzchen.“ Allerdings werden Sitzgelegenheiten, Blumen und ein Brunnen vermisst.

Historie

Die Vorsitzende des Interessenkreises Heimatgeschichte, Helga Schillinger, überraschte gar mit einer druckfrischen Broschüre. Auf 46 Seiten werden darin Gebäude, Straßen und Plätze von früher und heute gegenübergestellt.

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