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Leidenschaftlich engagiert

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Matthias Schmidt wird heute 80 – Ungarn, Sportverein, Sontheim und die Stimme sind sein Leben

Von Gertrud Schubert
Besuchsabend in der Heilbronner Stimme. Zur Entlastung seiner Mutter Cornelia nahm Matthias Schmidt den kleinen Torsten Schön in seine Arme.Foto: Schubert
Besuchsabend in der Heilbronner Stimme. Zur Entlastung seiner Mutter Cornelia nahm Matthias Schmidt den kleinen Torsten Schön in seine Arme.Foto: Schubert

Heilbronn - „Man muss es gern tun.“ Das ist ein typischer Satz von Matthias Schmidt, insgeheim die Antriebsfeder für all sein Engagement. Heute feiert der Sontheimer „Ungar“ seinen 80. Geburtstag. Er tut es gern, auch wenn mit jedem Älterwerden „das Muss“ zu spüren ist.

Sie feiern ihn: die Sportkollegen und Präsidiumsmitglieder von der TSG Heilbronn. Jahrzehntelang hat er für seinen Verein in der Vorstandschaft mit Verantwortung getragen. Er war der Schreiber, er informierte die Öffentlichkeit über den Sport in Sontheim – und über alles, was sonst noch so los war in seinem Stadtteil.

Den direkten Draht zu seinem Medium hatte er ja Zeit seines Berufslebens und darüber hinaus. Matthias Schmidt ist einer der treuen Stimme-Rentner. Als Schriftsetzer, später jahrelang als Anzeigenkoordinator hat er für seine Zeitung gearbeitet. Heute noch kommt er ins Druckhaus und hat riesige Freude daran, wie die gigantische Rotation sein Publikum staunen lehrt.

Stimme-Leserreisen Ungarn aber ist sein großes Lebensthema. Selbst nach dem Zweiten Weltkrieg vertrieben, suchte Schmidt schon früh wieder den Kontakt nach Budapest, vor allem aber in seinen Geburtsort Budaörs. Ungezählte Busgesellschaften führte er – auch als Stimme-Leserreisen – Richtung Ungarn. In Bretzfeld gründete er vor zwölf Jahren mit „seinem“ Heimatverein ein Museum, das Erinnerungsstücke aus Budaörs zeigt.

Seine Art, Freundschaft zu knüpfen und zu halten, verstanden Deutsche wie Ungarn als gelebte Versöhnung. Dafür wurde Matthias Schmidt in Budaörs die Ehrenbürgerschaft verliehen.

Das war ihm wahrscheinlich die wichtigste Auszeichnung in seinem Leben. Selbstverständlich, dass er auch in Heilbronn ein viel Geehrter ist: Bundesverdienstkreuz, Landesehrennadel, Sportpionier von Heilbronn und von seinem Verein, der TSG Heilbronn, die goldene Ehrennadel in Sonderausfertigung. So geschieht es einem leidenschaftlich Engagierten.

Wenn jetzt in seinem Garten in Sontheim die Aprikosen wieder reif werden, dann kann er sich ein bisschen fühlen wie damals in der Wein- und Pfirsichgemeinde Budaörs.

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