Immer der Nase nach
Gassi-Gehen in Kirchhausen – 3000 Hunde gibt es in der Stadt

Heilbronn - Jeden Morgen führt ihr Weg aus Kirchhausen hinaus auf die Felder. Neugierig beschnuppern sie alles, setzen hie und da eigene Duftmarken: Wer war heute schon da, wer ist neu? „Das ist unserer Hunde Morgenlektüre“, erklärt Dagmar Duchêne lachend.
„Man trifft eigentlich immer bekannte Gesichter“, sagt Klaudia Boras, ehrenamtlich als Vorsitzende des Freibad-Fördervereins aktiv. Man tauscht sich aus und nimmt auch ein Stück weit Anteil, vor allem am „Hundeleben“ der Anderen.
An einer Kreuzung gibt es ein großes Hundetreffen. Es wird beschnuppert, getollt und manchmal auch ein bisschen geknurrt. Währenddessen halten die Menschen ein Schwätzchen. „Meist kennt man zuerst die Namen der Hunde und lernt dann erst ihre Besitzer kennen“, erzählt Klaudia Boras.
Wind und Wetter Anfangs kostet es schon etwas Überwindung, bei jedem Wetter raus zu müssen. Aber da stellt sich bei jedem Herrchen und jedem Frauchen schnell die Erkenntnis ein: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung“. Lachend fügt die vierfache Mutter hinzu: „Am besten zieht man gleich Regenhose und Gummistiefel an.“ Gesundheitlich tut das viele Spazierengehen jedem Hundebesitzer gut. Man sei fitter und kriege den Kopf frei. Zwei Mal am Tag gehen Boras und Duchêne mindestens eine Stunde mit ihren Hunden Gassi, besser anderthalb. „Das braucht ein Hund.“ Wenn einer mal schnell auf den Grünstreifen neben der Straße oder einfach auf den Gehweg macht, sei das im Grunde ein untypisches Verhalten.
Über große und kleine „Häufchen“, die nicht nur unhygienisch, sondern auch hässlich sind, ärgern sich nicht nur die beiden Frauen. „Schade“, findet es Dagmar Duchêne nur, dass dafür dann einfach alle Hundebesitzer pauschal an den Pranger gestellt werden. Im gesamten Stadtgebiet von Heilbronn gibt es übrigens 3000 Hunde.