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Heilbronner Bürger gestalten Buga mit

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Heilbronn - Gut 100 Bürger folgten der Einladung der Stadtverwaltung und hielten am Donnerstagabend den Plänen zur Bundesgartenschau 2019 den Spiegel vor und sparten dabei nicht mit konstruktiven und kritischen Anregungen.

Von Kilian Krauth




Heilbronn - Bürgerspiegel? "Nun, man kann auch Info-Abend mit Bürgerbeteiligung sagen", klärt Baubürgermeister Wilfried Hajek stutzige Besucher auf. Gut 100 Bürger folgten der Einladung der Stadtverwaltung und hielten am Donnerstagabend den Plänen zur Bundesgartenschau 2019 den Spiegel vor, sprich: Sie ließen sich in der Ausstellungshalle DP 12 an der Bahnhofstraße 12 die Siegerentwürfe des aktuellen Wettbewerbs zur Freiraumplanung von Experten im Detail vor Augen führen. Und sie sparten dabei nicht mit konstruktiven und kritischen Anregungen.

Workshop

Das Beste daran: Die von den Moderatoren Claudia Peschen, Petra Claus und Timo Buff mit Edding-Stift festgehaltenen Vorschläge werden tatsächlich in die weiteren Planungen einfließen. Und zwar in einem Workshop, zu dem im September auch die Siegerbüros geladen sind. Bereits bei der Erarbeitung der laut Sprecher Professor Wolfgang Schreiber "drei Leitzordner dicken" Ausschreibungsunterlagen waren neben allerhand Plänen zur Stadtplanung und Infrastruktur auch Bürgerwünsche eingeflossen.

So begrüßte beispielsweise Uwe Ahrens von der Initiative Radwende die klare Wegeführung und einen geschwungenen Fußgänger- und Radlersteg über den Hauptbahnhof. Ob freilich das nördlich davon gelegen Buga-Kerngebiet, aus dem der Stadtteil Neckarbogen erwächst, ganz auf Höhe der nachhaltigen Verkehrsplanung ist, stellte nicht nur er in Frage. "Die Westrandstraße zerschneidet doch alles", meinten viele.

Die vorgesehene Verlegung der Kranenstraße und der damit autofreie Neckarpark sollten "nicht ins politische Fahrwasser geraten", meinte ein Beobachter − auch wenn der Gemeinderat noch abstimmen muss und manche Kaufleute den Umweg in die City Kunden nicht zumuten wollen.

Der Neckarsulmer Architekt Martin Grün zeigte sich vom Gesamtkonzept beeindruckt. "Weil auch Ideen von Platz zwei und drei eine Chance bekommen." Zum anderen finden sie die Idee, die später im für den Hausbau vorgesehenen Baufelder flexibel als Ausstellungsfläche zu nutzen, "genial". Ein ein Kilometer langer, ökologisch wertvoller Uferstreifen kam ebenso gut an wie die urbanen Promenaden an zwei neu geschaffenen Hafenbecken. Ein junger Mann brachte hier Hip-Island-artige Sandstrände zum Chillen ins Spiel, ein anderer regte über einen geplanten Hügel hinaus eine Aussichtsplattform an.

Hochwasser

Kritische Blicke warf Deutschlands größter Gärtnermeister, Klaus Kölle, auf die Pläne. So warnte er, die Hochwasserproblematik nicht auszublenden und bei einladenden Treppenabgängen wie etwa am neuen Theresienwiesen-Park nicht gerade nackten Beton, sondern Naturstein zu verwenden.

Wie bestehende Sportanlagen harmonisch integriert werden, gefiel Sportfunktionärin Sigrid Seeger-Losch ganz gut. Gleichzeitig mahnte sie, die freie Zufahrt für Sportler und Besucher-Parkplätze nicht zu vergessen. Dabei erfuhr sie, dass Umzäunung und Zahl der Eingänge noch nicht feststehen.

Während Architektur Marcus Teske "die Anbindung Neckargartachs nicht gelöst" sah, fragte sich Sabine Schäffer-Henoch, "wie eigentlich Radler von Böckingen über den Neckar kommen". Die Möglichkeit, mit einer (historischen) Buga-bahn auf einem Gleis vom Hauptbahnhof zum Eisenbahnmuseum zu fahren, hat nicht nur für sie Charme. Überhaupt: Wie sich an der Neuen Mitte zwischen frei gelegtem Wolfsgraben, neuen Häusern, Birkenwald und Alleen zeigt, werde von der Buga, so Grünflächenamtsleiter Hans-Peter Barz, nicht nur die Kernstadt nachhaltig profitieren.

 
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