Gartenschau wirkt noch nach
Bad Rappenau - Das Jahr eins nach der Landesgartenschau 2008 war aus touristischer Sicht kein auffallendes Jahr für Bad Rappenau. "Es war geprägt von der Wirtschaftskrise", fasst Dieter Wohlschlegel, der Geschäftsführer der Bad Rappenauer Touristik- und Bäder GmbH (BTB), zusammen.
Bad Rappenau - Das Jahr eins nach der Landesgartenschau 2008 war aus touristischer Sicht kein auffallendes Jahr für Bad Rappenau. "Es war geprägt von der Wirtschaftskrise", fasst Dieter Wohlschlegel, der Geschäftsführer der Bad Rappenauer Touristik- und Bäder GmbH (BTB), zusammen. Vor allem im Bereich der Geschäftsreisenden habe man einen deutlichen Rückgang zu verzeichnen gehabt, "und das werden wir auch nicht mehr aufholen".
Städte
Bad Rappenau als Kurort konnte die Einbrüche "durch die Aufenthaltsdauer in den Klinken kompensieren". Denn natürlich hat die Landesgartenschau 2009 nachgeklungen: "Viele sind aus Neugier wieder gekommen, und das merkt man auch 2010", erklärt Wohlschlegel. Doch die Steigerung von 150 Prozent bei der Auslastung des Wohnmobilplatzes führt der BTB-Chef nicht ausschließlich darauf zurück: "Es hat sich einfach herumgesprochen, dass der Platz gut ist." In Wohnmobil-Kreisen laufe fast alles über Mundpropaganda.
Überschuss
Die Wirtschaftlichkeit der BTB war Gegenstand der jüngsten Gemeinderatssitzung. Einen Überschuss von etwas mehr als 130 000 Euro nahm das stadteigene Unternehmen mit ins laufende Geschäftsjahr. Als markante Ereignisse im Jahr 2009 nannte Wirtschaftsprüfer Holger Wettich von der Odenwald- Treuhand den Geschäftsführerwechsel im April − Dieter Wohlschlegel folgte auf Sven-Olaf Brüggemann −, den Umzug der BTB vom Verkehrsamt in der Salinenstraße ins Rathaus sowie erfolgreiche Veranstaltungen wie die Messe Garten und Genuss, die im September 2009 Premiere hatte. "Die Leute wissen inzwischen: Wenn hier was gemacht wird, dann hat das Hand und Fuß", sagt Wohlschlegel selbstbewusst.
Doch was Bad Rappenau seit Ende des Vorjahres fehlt, sind genügend attraktive Hotelbetten. Laut Oberbürgermeister Hans Heribert Blättgen ist ein weiteres Hotel daher nicht nur wünschenswert, sondern geradezu notwendig, "weil wir sonst unsere touristischen Absichten nicht umsetzen können". Blättgen lobt die Auslastung des Wohnmobilplatzes sowie Angebote und Gästezahl im Tagestourismus. Doch für den mehrtägigen Aufenthalt hat Bad Rappenau zu wenig zu bieten.
Keines der bestehenden Häuser konnte die Schließung des Salinen- Hotels auffangen: "Das war zwar ein relativ kleines Haus, aber es war am Markt etabliert", so Blättgen. " Diese Kundschaft ist jetzt nahezu weg." Ein Gutachten wurde von der Stadt in Auftrag gegeben, das Auskunft über Bedarf und Möglichkeiten eines Hotels in Rappenau geben soll.
Hotel-Standort
Vollkommen offen ist, wo ein neues Hotel in Bad Rappenau stehen könnte. Im Kurgebiet jedenfalls ist das ehemalige Gebäude der Rosentrittklinik leer. Es gibt Gespräche mit einem möglichen Investor, aber noch kein Ergebnis.