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Bundesbank-Filiale ist verkauft

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Heilbronn - Nationales Geldinstitut hüllt sich über neuen Besitzer in Schweigen - Seit Herbst 2007 geschlossen

Heilbronn - In den massiven Bau an der Ecke Moltkestraße/Gymnasiumstraße wird wieder Leben einziehen: Die einstige Filiale der Bundesbank hat einen Käufer gefunden. Das bestätigte Sprecher Gert Röttig. Wer die Filiale gekauft hat, wollte er jedoch nicht sagen: „Das machen wir grundsätzlich nicht.“ Der Kaufvertrag sei bereits vor einigen Monaten in aller Stille unterzeichnet worden, sagte er.

Von außen ist jedenfalls noch keine Veränderung zu erkennen - mit einer Ausnahme: Das Schild der Immobilienfirma, die mit der Interessentensuche beauftragt war, ist nun verschwunden. Ansonsten ist alles beim Alten: An den Eingangstüren hängen immer noch Schilder, die den Suchenden nach Stuttgart verweisen, und auch der Briefkasten ist noch mit einem Hinweis zugeklebt. Nur im Treppenhaus glimmt die Notbeleuchtung.

Die Türen der Heilbronner Filiale schlossen sich im Herbst 2007: Seitdem müssen sich die regionalen Kreditinstitute ihre Geldvorräte in Stuttgart besorgen. Die Entscheidung selbst fiel bereits viel früher: Im Jahre 2003 gab die Bundesbank die Schließung auch von Heilbronn bekannt. Zuvor waren bereits die Filialen in Mosbach, Tauberbischofsheim und Schwäbisch Hall aufgelöst worden. Auch diese Gebäude wurden verkauft, teils an Banken, teils an öffentliche Einrichtungen. In Baden-Württemberg sind neben Stuttgart nur noch fünf Standorte übrig.

Kernstück Tresor

Umgerechnet 25 Millionen Euro hatte der Neubau der Filiale im Jahr 1989 gekostet. Kernstück ist der Tresor: In ihm lagerte zum Beispiel 2001 jene Milliardensumme Euro, die bei der Bargeldumstellung von den Banken der Umgebung benötigt wurde. Das Gebäude reicht bis zu 13 Meter in die Tiefe - gut 60 Prozent der Bausubstanz liegen unter der Erde.

Die erste Heilbronner Reichsbank-Nebenstelle wurde 1876 in der Wilhelmstraße eröffnet. 1881 zog sie in die Klarastraße um, ehe es 1930 an den heutigen Standort ging. Anfang der 80er Jahre war jedoch der Neubau notwendig geworden. Unter anderem mussten damals in den weichen Untergrund 213 Betonpfähle gesetzt werden - geplant waren bloß 90. frz

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