Brennende Pfannen, leuchtende Gurken
Heilbronn - Nicole Marmé, Jens-Peter Knemeyer und Heike Itzeh-Greulich lassen es im fünften Stock der Heilbronner Lern- und Erlebniswelt brodeln und zischen. Eine kleine Küche haben die drei Wissenschaftler aufgebaut, um ihrem Publikum über die Tücken des Alltags aufzuklären.

Heilbronn - In der Pfanne brennt heißes Fett lichterloh. Preisfrage: Was ist zu tun? A: Wasser drüber gießen, B: mit einem trockenen Tuch die Flammen ersticken, C: Alkohol zum Löschen benutzen. Die richtige Antwort lautet bekanntermaßen B. Wieso? Legt man ein Tuch über die Flammen, kommt kein Sauerstoff mehr durch, dem Feuer wird die Luft zum Atmen genommen. Wasser hingegen lässt das brennende Fett hochspritzen, da es leichter ist. Ähnlich ist es beim Alkohol. Naturwissenschaften spielen in der Küche eine große Rolle, wie bei der Wissensshow am Sonntag in der Experimenta zu sehen ist.
Zischen und brodeln
Nicole Marmé, Jens-Peter Knemeyer und Heike Itzeh-Greulich lassen es im fünften Stock der Heilbronner Lern- und Erlebniswelt brodeln und zischen. Eine kleine Küche haben die drei Wissenschaftler aufgebaut, um ihrem Publikum über die Tücken des Alltags aufzuklären. Je eine Fragestellung, je drei Lösungsmöglichkeiten. Vorne hat eine Promirunde Platz genommen, um ihre naturwissenschaftlichen Kenntnisse unter Beweis zu stellen. Dabei ist: Harry Mergel, Bürgermeister der Stadt Heilbronn, der mit einem Augenzwinkern von sich selber sagt: "Ich kann alles, außer Naturwissenschaften." Neben ihm Tatjana Linke, Geschäftsführerin der Akademie für Innovative Bildung und Management Heilbronn-Franken (AIM). Außerdem noch ein Gast aus dem Publikum. Mitgeraten wird natürlich auch bei den übrigen Gästen.
Nicht jede Frage ist dabei so klar zu beantworten wie die mit dem brennenden Fett. Bei weitem nicht. Was passiert zum Beispiel mit einer handelsüblichen Glühbirne, wenn sie in eine Mikrowelle gesteckt wird? Leuchtet sie, explodiert sie oder geschieht womöglich gar nichts? Die meisten Kinder aus dem Publikum setzen aufs Explodieren. Falsch, die Birne beginnt sachte zu brennen. Grund: Die Mikrowelle erzeugt einen Wechselstrom, die Elektronen bewegen sich hin und her, der Draht in der Glühbirne leuchtet. Allgemeines Erstaunen, auch bei den prominenten Gästen, die tippten, nichts würde passieren.
Heller Funkenschlag Kompliziert ist derweil das Vorhaben, eine Gurke zum Leuchten zu bringen. Sollte man sie mit einem Lötbrenner bearbeiten, mit Wasserstoffperoxid versetzen oder an eine Steckdose anschließen? Letzteres funktioniert. Helle Funken durchfahren das Gemüse. Licht breitet sich in der dunklen Versuchsküche aus. Knemeyer erklärt: "Das salzige Wasser in der Gurke ist dafür verantwortlich, das elektrischer Strom durch sie durchfließen kann." Dies macht sich im Funkenschlag bemerkbar.
Begeisterung Wer es gewusst hat? Jonas (13) und Hannes (9) aus Heilbronn schütteln den Kopf. Die Gurke sorgt für Erstaunen bei den beiden Heilbronner Jungs. Ähnlich reagiert Mattis. "Gut" hat ihm die Show dennoch gefallen. Ebenso sieht es sein Vater Jens Weber, der mit dem Neunjährigen extra aus Nürnberg angereist ist, um die Experimenta zu besuchen. Und bei den prominenten Ratern? Da hat sich Heilbronns Bürgermeister Harry Mergel durchgesetzt. Hauchdünn mit einem Punkt Vorsprung vor seinen Konkurrenten. Freilich, wichtig ist vor allem eines, betont Knemeyer: "In der Küche kann es gefährlich werden, wenn man sich nicht auskennt."


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