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Altgriechisch ist seine Leidenschaft

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Schulleiter Frank Martin Beck verspricht Beteiligung und Transparenz am THG

Frank Martin Beck
Frank Martin Beck

Heilbronn Jetzt ist der Vize Chef. Als sie ihn drängelten, ihm auf den Kopf zusagten: „Wer, wenn nicht Sie“, als Gisela Lohbeck dem Theodor-Heuss-Gymnasium (THG) im letzten Sommer Ade zurief - da wollte Frank Martin Beck (44, Foto: Dittmar Dirks) nicht Schulleiter werden. Vier Jahre als Stundenplan-Manager und Vize-Schulleiter lagen schon hinter dem Altphilologen, er schien wie geschaffen für den Chefposten. Doch er winkte ab. Beck folgt nicht einfach auf Lohbeck. Er fürchtete die Verdoppelung der Arbeitslast an der Spitze der Schule - wie so viele; deshalb mögen sich ja nur wenige Lehrer das Rektorenamt zumuten.

Er kann's doch Frank Martin Beck wurde einfach hineingestellt. Nach den Sommerferien war ihm nichts anderes übrig geblieben, als das THG kommissarisch zu leiten. Und siehe da: „Von Woche zu Woche hat es mir mehr Spaß gemacht.“ Verwundert, so sagt Beck, registrierte er: „Ich kann es leisten.“ Erst dann hat er sich beworben. Das war kurz vor den Herbstferien. Und bis jetzt hat es gedauert, bis auch das Kultusministerium sein Ja-Wort gegeben und die Ernennungsurkunde endlich nach Heilbronn gesandt hat.

So wenig wie es ihn auf den Chefsessel drängte, so sehr fühlte er sich freilich vom THG angezogen. Latein und Griechisch wegen wechselte er 2000 vom Albert-Schweitzer-Gymnasium Neckarsulm an die Schule, die in der Region das humanistische Fähnlein wacker aufrecht hält.

Musikfreund Schon als Gymnasiast in Leverkusen war der junge Beck von Griechisch als dem Fach, das alle Wissensperspektiven ausleuchtet, restlos fasziniert: Philosophie, Kunstgeschichte, Archäologie, Geschichte - nichts ging und geht ihm über die alte Sprache. Und so zog er nach dem Abitur zum Studium nach Tübingen, wissend, dass hier die Altphilologie behutsamer gehegt wird als andernorts in Deutschland.

Aus diesem guten Grund ist er auch in Süddeutschland geblieben, lebt mit seiner Frau Susanne in Eppingen-Sulzfeld, pendelt mit der Stadtbahn in sein Gymnasium und - pflegt noch eine weitere große Leidenschaft: die Musik. Donnerstagabends ist Frank Martin Beck Konzertmeister und spielt mit seinen Eppinger Musikfreunden. In Geigenstunden erobert er sich klassische Literatur und freut sich auf Pfingsten: „Ich darf auch in den Ferien zu meinem Lehrer kommen.“

Die 700 THG- Schüler und 60 Lehrer haben indes keine Umwälzung zu erwarten. Laptop-Klassen, Ganztagsangebot, Latein und Englisch ab Klasse 5, das hat Beck bisher mitgetragen. Eines aber verspricht er: „Ich will alle beteiligen und für alle Beteiligten Transparenz erzielen.“

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