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Schmetterlingsdächer sorgen für Aufsehen

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Heilbronn - Am neu gestalteten Südende der Allee sorgen die Glasdächer der Haltestellen für Gesprächsstoff.

Von Kilian Krauth
Keine Spur mehr von der Postpassage. Das Südende der Allee wurde neu gestaltet. An den Bushaltestellen fallen Schmetterlingsdächer auf. Foto: Andreas Veigel



Heilbronn - Am neu gestalteten Südende der Allee sorgen die Glasdächer der Haltestellen für Gesprächsstoff. „Als es neulich so geschüttet hat, wurden die Leute ganz schön nass“, berichtet Wolfgang Lechner. „Das Design ist gut“, meint nicht nur er, „aber ist es auch praktisch?“ Ein Häuschen mit Rück- und Seitenwand wäre auch Andreas Keim lieber. „Schön finde ich sie schon, aber wenn’s regnet stehe ich lieber unters Kinovordach,“ so Anne Straub.


Wetterunbillen

„Den hundertprozentigen Schutz vor Wetterunbillen gibt es nicht“, betont Dirk Vogel vom Hochbauamt. „Eine Haltestelle kann nicht alles leisten. Was im Winter passt, könnte im Sommer falsch sein.“ Zudem müsse er eine ganze Reihe funktioneller Aspekte unter ein Dach bringen. Wenn der Bus kommt, darf der Bürgersteig nicht verstellt sein – gleichzeitig gehören aber Bänke, Papierkörbe, Fahrpläne und Hinweisschilder zur Standardausstattung. Gerade an der Post wolle man keine Barrieren: wegen der Frequenz und aus Sicherheitsgründen. Zudem hat Vogel einen hohen gestalterischen Anspruch.

Die klar und leicht wirkenden Schmetterlingsdächer stehen bereits am Stadtgarten zwischen Harmonie und Volksbank. Ihr großes Vorbild ist das Glasdach am Bahnhofsvorplatz. Als die inzwischen preisgekrönte Konstruktion 2001 installiert wurde, gab es auch daran Anstoß. „Wir mussten die Oberleitung der Stadtbahn berücksichtigen“, erklärt Vogel, außerdem durfte der Blick auf den Hauptbahnhof aus Gründen des Denkmalschutzes nicht verstellt werden.

„Wenn das Wetter wechselt, werden Häuschen immer wieder zum Thema“ – vor allem dort, wo es gar keine gibt, berichtet der Chef der Verkehrsbetriebe, Tilo Elser „Letztlich müssen wir eine Kosten-Nutzen-Rechnung aufstellen“, gibt der Chefbusfahrer mit Blick auf Stationen im Industriegebiet oder in Stadtteilen zu verstehen. Mitunter rüste man nach oder stelle Provisorien auf, siehe BW-Bank an der Allee. Die meisten der 300 Haltestellen im Stadtgebiet sind mit standardisierten, in der Regel blauen Häuschen ausgestattet. Neben dem Dach bieten plakatierte Rück- und Seitenwände oder Lichtposter Schutz.


Allee-Nord

Sondermodelle entstanden im Zuge der Gestaltungsoffensive, erklärt Elser: so auch an der Harmonie. Hier sind 2001 im Zuge der Erweiterung moderne Glashäuschen aufgestellt worden, mit denen selbst Elser bei Wind und Wolkenbrüchen nicht glücklich ist. Trotzpflaster: Bevor hier in drei Jahren die Stadtbahn hält, wird der ganze Bereich umgestaltet. Erste Entwürfe zeigen Dächer in der Form eines umgekippten L. Für Gesprächsstoff dürfte weiter gesorgt sein.

Busse in Heilbronn

In Heilbronn gibt es 300 Bushaltestellen, elf Buslinien, 60 Stadtbusse, 140 Fahrer, 45.000 Fahrgäste/Tag (20 Millionen im Jahr). Streckenlänge: 220 Kilometer.





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