Nach Wasserrohrbruch sackt Gehweg ab
Schock in der Morgenstunde für Anwohner der Heilbronner Silcherstraße: Weil eine Hauptwasserleitung im Erdreich gebrochen war, drückte das Wasser am Samstag gegen 8 Uhr nicht nur die Gehwegplatten auf einem etwa sechs Meter langen Stück empor.
Völlig perplex war Anwohner Wolfgang Hildebrand, als er am Morgen in seiner Werkstatt stand. Plötzlich kam ihm Wasser auf dem Boden aus Richtung Straße entgegen - bei schönstem Spätsommerwetter. „Da gucken Sie erst einmal dumm“, sagte der 62-Jährige zur HSt. „Wie eine kleine Welle“ sei das Wasser aus dem Untergrund gekommen, hat er von einem Nachbarn erfahren. Kaffee konnte Hildebrand keinen mehr kochen, der Gang aufs WC wurde für die Anwohner problematisch. Hildebrand: „Kein Wasser zu haben ist schon schlimm.“
40 Jahre ist die 300-Millimeter-Leitung alt, die aus Grauguss besteht. Normalerweise kein Alter, um zu bersten. Besondere Spannungen im Untergrund vermutet HVG-Ingenieur Jürgen Heinemann als Ursache für das Leck. Grauguss ist spröder als die heute verwendeten Materialien aus duktilem Guss und Polyethylen. 600 Kilometer ist das Wasserleitungsnetz im Stadtgebiet lang. Rund 100 Kilometer bestehen noch aus Grauguss. Etwa fünf bis sechs Kilometer Leitung werden pro Jahr erneuert, meist dann, wenn für neue Gasanschlüsse die Straße aufgerissen werden muss.
In Gummistiefeln standen die Monteure Miliam Duric und Wolfgang Schneider gegen Mittag in der mit Wasser gefüllten Baugrube, um die kaputte Leitung herauszuflexen. Das Ersatzrohr lag schon bereit.
Der Gehweg in diesem Bereich der Silcherstraße bleibt noch abgesperrt. In den nächsten Tagen soll eine neue Asphaltdecke aufgebracht werden.