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Nach Wasserrohrbruch sackt Gehweg ab

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Schock in der Morgenstunde für Anwohner der Heilbronner Silcherstraße: Weil eine Hauptwasserleitung im Erdreich gebrochen war, drückte das Wasser am Samstag gegen 8 Uhr nicht nur die Gehwegplatten auf einem etwa sechs Meter langen Stück empor.

Von Carsten Friese

Die gebrochene Wasserleitung in der Silcherstraße wird mit Baggerhilfe freigelegt. Wenige Stunden zuvor war hier die Straße überflutet. Auf rund 10 000 Euro schätzt die HVG den Schaden.Fotos: Andreas Veigel
Die gebrochene Wasserleitung in der Silcherstraße wird mit Baggerhilfe freigelegt. Wenige Stunden zuvor war hier die Straße überflutet. Auf rund 10 000 Euro schätzt die HVG den Schaden.Fotos: Andreas Veigel
Heilbronn - Schock in der Morgenstunde für Anwohner der Heilbronner Silcherstraße: Weil eine Hauptwasserleitung im Erdreich gebrochen war, drückte das Wasser am Samstag gegen 8 Uhr nicht nur die Gehwegplatten auf einem etwa sechs Meter langen Stück empor. Das austretende Wasser spülte auch große Mengen Lehmboden auf die Straße. Durch die Abtragung im Untergrund sackte der Gehweg nach. Bis in den Nachmittag reparierte die Heilbronner Versorgungs GmbH (HVG) auf dem abgesperrten Areal den Schaden, ließ eine Tiefbaufirma ein großes Loch ausheben und tauschte die zerstörte Leitung aus. Etwas 20 Häuser waren in dieser Zeit ohne Wasser. Auf rund 10 000 Euro bezifferte HVG-Ingenieur Jürgen Heinemann den Schaden.

Völlig perplex war Anwohner Wolfgang Hildebrand, als er am Morgen in seiner Werkstatt stand. Plötzlich kam ihm Wasser auf dem Boden aus Richtung Straße entgegen - bei schönstem Spätsommerwetter. „Da gucken Sie erst einmal dumm“, sagte der 62-Jährige zur HSt. „Wie eine kleine Welle“ sei das Wasser aus dem Untergrund gekommen, hat er von einem Nachbarn erfahren. Kaffee konnte Hildebrand keinen mehr kochen, der Gang aufs WC wurde für die Anwohner problematisch. Hildebrand: „Kein Wasser zu haben ist schon schlimm.“

Schlammarbeit: Am Mittag waren die Spuren in der Straße noch sichtbar.
Als die Feuerwehr am Einsatzort eintraf, war die Silcherstraße komplett überschwemmt. Die Wassermassen breiteten sich über den Silcherplatz in Richtung Südstraße aus. Mit sieben Kräften kümmerte sich die Heilbronner Versorgungs GmbH um den Schaden. Die Wasserzufuhr wurde sofort absperrt. Eine Tiefbaufirma hob mit Baggerhilfe ein 20 Quadratmeter großes Loch aus, um die defekte Leitung freizulegen.

40 Jahre ist die 300-Millimeter-Leitung alt, die aus Grauguss besteht. Normalerweise kein Alter, um zu bersten. Besondere Spannungen im Untergrund vermutet HVG-Ingenieur Jürgen Heinemann als Ursache für das Leck. Grauguss ist spröder als die heute verwendeten Materialien aus duktilem Guss und Polyethylen. 600 Kilometer ist das Wasserleitungsnetz im Stadtgebiet lang. Rund 100 Kilometer bestehen noch aus Grauguss. Etwa fünf bis sechs Kilometer Leitung werden pro Jahr erneuert, meist dann, wenn für neue Gasanschlüsse die Straße aufgerissen werden muss.

In Gummistiefeln standen die Monteure Miliam Duric und Wolfgang Schneider gegen Mittag in der mit Wasser gefüllten Baugrube, um die kaputte Leitung herauszuflexen. Das Ersatzrohr lag schon bereit.

Der Gehweg in diesem Bereich der Silcherstraße bleibt noch abgesperrt. In den nächsten Tagen soll eine neue Asphaltdecke aufgebracht werden.

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