Heilbronn
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Kletteraktion gegen Atomkraft

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Robin-Wood-Aktivisten haben am Wochenende mit einem großen Transparent an der Heilbronner Rosenbergbrücke gegen Castor-Transporte protestiert. Die Polizei beobachtete die Aktion und filmte die Kletterer.

Von Christian Gleichauf

 

Der geplante Castor-Transport vom ehemaligen Kernkraftwerk Obrigheim ins Zwischenlager auf dem GKN-Gelände in Neckarwestheim ruft Widerstand auch bei bundesweit aktiven Anti-Atomkraft-Aktivisten hervor. Am Samstagmorgen enthüllten Kletterer der Umweltschutzorganisation Robin Wood ein knapp 18 Meter langes Transparent unter der Rosenbergbrücke in Heilbronn. Der Text: „Kein Atommüll auf dem Neckar! EnBW geizt – wir alle baden es aus.“

In mehreren Schiffstransporten will der Kernkraftwerksbetreiber EnBW Castor-Behälter mit hochradioaktiven Brennelementen über den Neckar transportieren – auch durch Heilbronn.

Aktion sorgt für Aufmerksamkeit

Eine Brücke weiter in Richtung Heilbronn, auf der Götzenturmbrücke, stehen Monika Knoll und ihr Sohn Daniel Knoll vom Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn und verteilen Flyer an die Passanten. Die Robin-Wood-Aktion sorgt für Aufmerksamkeit. „Wir waren die letzten Tage viel mit dem vier Meter großen Castor-Modell unterwegs“, erzählt Monika Knoll, die seit der Gründung des Bündnisses 2009 dabei ist. Sie versuchen die Menschen aufmerksam zu machen auf die Gefahren des Transports über den Neckar.

 Robin Wood unterstützt auch die Demonstration, zu der das Bündnis für den 4. März um 13 Uhr auf dem Kiliansplatz in Heilbronn aufruft. Mit dabei ist an diesem Tag auch Christina Albrecht aus dem Rems-Murr-Kreis. Seit zehn Jahren engagiert sie sich für Robin Wood und gegen Atomkraft. So ist sie auch heute dabei bei der Aktion am und über dem Neckar.

„Wir halten den Transport für überflüssig“, sagt sie. In Neckarwestheim sei der Untergrund porös, die Gefährdung der Menschen sei „nicht hinnehmbar“. Zudem fürchten die Umweltschützer einen „Mülltourismus über den Neckar“ – zu Lasten der Bevölkerung entlang der Strecke.

Polizei filmt Kletterer

Die Polizei beobachtete die Aktion, filmte die Kletterer an ihrem Seil. Die Aktion sei nicht angemeldet gewesen. Gegen 11 Uhr wurde die Aktion beendet und das Plakat wieder eingerollt.

Ob die Aktivisten nun mit einer Anzeige rechnen müssen, sei noch nicht geklärt, teilte der zuständige Polizeiführer vom Dienst auf Anfrage unserer Zeitung mit.

 


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