Kiosk mit Seeterrasse für den Ziegeleipark
Helbronn - 170 000-Euro-Projekt wird 2009 verwirklicht - Debatte im Bauausschuss über WC-Öffnungszeiten

Heilbronn - Ein Seecafé, wie vor 14 Jahren bei der Einweihung des Ziegeleiparks in Böckingen noch vorgesehen, bekommt das Freizeitgelände am Fuße des Wasserturms auch heute noch nicht. Jedoch wird der Park im kommenden Jahr mit einem zeitgemäßen Kiosk aufgewertet. Das Besondere der rund 170 000 Euro teuren Baumaßnahme ist eine 60 Quadratmeter große Terrasse, die in den See hineinragt. Der Bauausschuss gab am frühen Dienstagabend einstimmig grünes Licht für das Projekt.
So harmonisch, wie die Einstimmigkeit des Beschlusses vermuten lassen könnte, verlief die Sitzung aber nicht. Unmut kam auf, nachdem Stadträte erkannten, dass die Verwaltung vorhatte, die Toiletten in den Wintermonaten geschlossen zu halten. Wortführer für eine Änderung war SPD-Stadtrat Herbert Tabler: „An schönen Wintertagen müssen die WCs nicht nur zugänglich, sondern auch beheizt sein. Alles andere macht für mich keinen Sinn.“ Rückendeckung erhielt Tabler von Heiner Dörner. Der FWV-Stadtrat schlug als Heizquelle den Einbau einer Wärmepumpe vor: „15 Grad sind dadurch locker zu erzielen.“
Gegenargumente 
„Wir gingen stets davon aus, die Toiletten im Winter nicht zu öffnen“, betonte Baubürgermeister Wilfried Hajek die Verwaltungsmeinung. Aufgrund der Abgelegenheit des Kiosks befürchtet er Vandalismus: „Ich möchte eigentlich nicht alle vier Wochen die WCs sanieren.“ Im Übrigen seien auch die Toiletten im Pfühlpark im Winter geschlossen.
Nach einigem Hin und Her stellte Tabler den Antrag, die Toiletten frostsicher zu machen und sie im Winter dann aufzusperren, wenn auch der Kiosk geöffnet ist: „So flexibel wird der künftige Pächter doch sein.“ Bei der Abstimmung folgte das Gremium einstimmig dieser Forderung. Die Bauverwaltung wird jetzt die Kosten für den Einbau einer Heizung ermitteln.
Der 65 Quadratmeter große Verkaufsstand an sich stieß bei den Kommunalpolitikern auf ein positives Echo. Lediglich die Optik könnte nach Ansicht von CDU-Stadträtin Helga Drauz-Oertel gefälliger ausfallen: „Der Sichtbeton ist nicht gerade optimal. Eine Holzverkleidung wäre vielleicht nicht schlecht.“ Viel Lob gab es auch für die Seeterrasse.
Namensfindung 
Nicht ganz ernst gemeint war die kurze Diskussion über den Namen. Grünen-Stadtrat Wolf Theilacker schlug schmunzelnd „Seeräuber Bar“ vor. Herbert Tabler (SPD) plädierte für Seekiosk, und die Verwaltung hielt sich noch bedeckt.
Realisiert werden soll die Baumaßnahme, deren Planung das Heilbronner Architekturbüro Sturma erstellt, in der Zeit von März bis Juli 2009. Bis dahin will die Verwaltung auch den Pächter präsentieren.
Stimme.de