Wo Phantasie und Geschick zusammenkommen
Draußen frühlingshafte Temperaturen, drinnen weihnachtliche Motive: Hobbykunstausstellung mit 20 Teilnehmern

Weihnachtliches ging an diesem Wochenende in Ilsfeld trotz frühlingshafter Temperaturen. Die Hobbykunstausstellung bot am Samstag und am Sonntag Kunstwerke aus Glas, Holz, Stoff oder Ton. Auch Perlen, getrocknete Blumen und Weiden waren verarbeitet worden. Seifen und andere selbst hergestellte Kosmetika, Gestricktes, Aquarellmalerei, Fotografien und Genähtes wechseln die Besitzer. Dekorativ und filigran waren die Näharbeiten von Silke Winter. Allerlei Waldtiere hatte sie angefertigt.
Geschenk Einen zierlichen, ausgestopften Stiefel sucht sich eine Ilsfelderin aus. "Den schenke ich einer jungen Frau mit Schuhfimmel. Der braucht keinen Platz im Schuhregal", sagte sie und lachte.
Ein Motivationsschub ist die Ausstellung in Ilsfeld für Christhard Kurz. Mit Holz zu arbeiten, das ist für den Erwerbsunfähigen eine Form der Therapie. Jetzt hatte er Ideen aus dem Erzgebirge verarbeitet. Margot Merkle aus Flein lässt keinen der Ilsfelder Hobbykunstmärkte aus. Ob im Frühjahr oder im Herbst. "Weil es mir hier sehr gut gefällt", betonte sie. Bei Theresia Meckes suchte sie sich einen Tannenbaum und Pilze aus Holz aus.
Perle für Perle häkelte Antje Henke aneinander. Sie zeigte wie ihre facettenreichen Ketten entstehen. Mindestens 1200 Perlen benötigt sie für eine Kette. "Hier habe ich 3000 verarbeitet", sagte die Gronauerin und zeigte eine Perlenschnur mit unterschiedlichen Mustern.
Zehn Jahre lang war Gisela Salamon in Ilsfeld mit ihrer Tiffany-Glaskunst vertreten. "Das Interesse an diesen Werkstücken hat nachgelassen", berichtete die 75-Jährige. In den 1990er Jahren seien ihre Kunstwerke viel mehr nachgefragt gewesen. Ihr aufwändiges Hobby betreibt sie trotzdem weiter. Zuerst werden die Motive aufgezeichnet, dann die Umrandungen eingeritzt. Dann wird das eingefärbte Glas mit einer Zange gebrochen. Die Ränder werden glatt geschliffen, mit einem Kupferband umlegt und zusammengelötet. An ihrem Stand wies sie darauf hin, dass sie in Ilsfeld zum letzten Mal dabei ist. "Die Fahrt ist mir zu weit", sage die Gaisbacherin.
Interessiert verfolgten zwei Besucherinnen, wie Ursula Ihle für die filigranen Strohsterne das Stroh spaltete und in eine Vorrichtung zum Binden legte. 20 Hobbykünstler boten an diesem Wochenende ihre Kunstwerke an. Ihre Stände waren entlang der Außenwände in der Gemeindehalle aufgebaut. In der Mitte blieb wie immer viel Raum für die Bewirtung mit Kaffee und Kuchen. Die werden in der Regel auch alle benötigt. Drei Kuchen bringt jeder der Künstler mit. "Das ist in Ordnung. Ich backe sehr gerne", sagte Antje Henke. Zum zweiten Mal war sie als Ausstellerin dabei. Sie findet die Idee, mit dem Erlös aus der Bewirtung soziale Projekte zu unterstützen, "sehr gut". Gehen die Einnahmen im Frühjahr seit Jahren an das Hospiz in Weinsberg, wird am Jahresende regelmäßig die Kindernachsorgeklinik Tannheim im Schwarzwald unterstützt. Aus der Fernsehserie "Die Fallers" kam am Sonntag Christiane Bachschmidt und gab Autogramme. "Wir legen großen Wert auf einen Info-Stand dieser Institutionen", sagte Gebhard Koch.