Waschanlage wird auf Fleiner Höhe verlegt
Stadt bietet Autohaus Spathelf nach Abschied vom Südbahnhof Ersatzstandort an Charlottenstraße.

Des einen Freud, des anderen Leid: Dies gilt auch für eine Reihe von Händlern im ehemaligen Heilbronner Südbahnhof. Mit dem Auslaufen ihrer Mietverträge und der Erschließung des Neubaugebietes mussten nicht nur die viel zitierten vereinigten Hüttenwerke weichen, sondern auch etablierte Handwerksbetriebe.
So zum Beispiel das Autohaus Spathelf, das gegenüber seiner nach wie vor bestehenden Werkstatt an der Happelstraße eine Autowaschanlage betrieb − die inzwischen etliche Kunden schmerzlich vermissen. Doch Projektentwicklung Aurelis und die Stadt Heilbronn lassen die Firma Spathelf und ihre Kundschaft nicht im Regen stehen. Nach langer Suche hat man offensichtlich eine saubere Lösung gefunden.
Das von Dr. Christoph Böhmer geleitete Planungs- und Baurechtsamt präsentierte jetzt dem Gemeinderat einen Ausweichstandort, der über ein beschleunigtes Bebauungsplanverfahren nun "wasserdicht" gemacht werden soll. Das 3400 Quadratmeter große, unbebaute Grundstück liegt am südlichen Ortsausgang auf der Fleiner Höhe zwischen den Sportanlagen des Justinus-Kerner-Gymnasiums, Läden und dem bekannten Szenelokal Green Door; deren Betrieb soll aber nicht tangiert werden. Die Stadt wird das in zweiter Reihe zur Charlottenstraße 194 verlaufende schlauchartige Grundstück dem Investor verkaufen; über den Preis ist allerdings nichts bekannt.
Metall und Glas
Das Heilbronner Büro Werner-Architekten hat bereits auf das Grundstück zugeschnittene Pläne in der Schublade. Kernstück ist eine zirka 60 Meter lange und 6.60 Meter hohen Waschhalle, die von Norden her angefahren wird. Südlich der Halle finden sich teils überdachte Staubsaugerplätze, als weitere Nebenanlagen sind neben Parkplätzen etwa Vorrichtungen zur Fußmattenreinigung, Werbeanlagen, Fahnen und ein Pylon vorgesehen. Die aus Stahl konstruierten Gebäude sind teils in Metall gehalten, teils in Glas, die Halle bekommt eine hochwertige Metallfassade in einem dunklen, glänzenden Farbton sowie großformatige Verglasungen.

Das Gelände muss teilweise aufgefüllt und nach Norden und Osten hin mit Stützmauern gesichert werden, die gestalterisch ansprechend in die Umgebung eingebunden werden müssen. Mit archäologischen Funden sei kaum zu rechnen, heißt es in der Ratsvorlage, obwohl in dem Bereich die spätmittelalterliche Heilbronner Landwehr verlief.
Berufsverkehr
Die Zufahrt erfordert eine eigene Linksabbiegespur aus Richtung Flein, die im Zuge eines an dieser Stelle sowieso vorgesehenen Umbaus der Charlottenstraße eingerichtet werden soll. Unabhängig von der Waschanlage wird in dem Bereich nämlich eine Querungshilfe installiert. Auch die dortigen Radwege der Radroute Süd zur Innenstadt werden neu geordnet. Die Verkehrspolizei schlägt wegen des relativ starken Berufsverkehrs eine neue Abbiegeampel vor.
Im Gemeinderat wurde das Vorhaben einstimmig begrüßt. Die beiden Stadträte Eugen Gall (FWV) und Klaus Hackert (CDU) meinten fast unisono, "der neue Standort passt und wird sicher gut angenommen". Stadträtin Eva Luderer (Grüne) ließ sich versichern, dass nur ein Baum umgesägt wird, der aber ersetzt werden muss.