Stimme+
Lesezeichen setzen Merken

Wo Fitness hoch im Kurs steht

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Ute Phillips, Kim Schäfer, Ursula Schäfer und Elke Lutz nehmen Woche für Woche das Sportabzeichen ab

Von unserer Redakteurin Angela Groß

Mal kommt keiner, dann stehen vier da, oder es wuseln 20 rum. Männer, Frauen, Kinder, Jugendliche und Senioren − "vom Supersportler über den Freizeitsportler bis zum Anfänger", erzählt Kim Schäfer. Wer, und wie viele ins Stadion zum Sportabzeichen kommen, wissen sie nie. "Wir sind da und lassen uns überraschen", sagt Kim Schäfer. Seit 25 Jahren, oder noch länger, so genau wissen sie das nicht, nehmen Kim Schäfer und seine Mutter Ursula das Sportabzeichen ab. Sie machen das gerne. Zur Gruppe gehören außerdem Elke Lutz und Ute Philipps. Die Truppe, die bei der Abnahme des Abzeichens für eine entkrampfte Atmosphäre sorgt, macht einen guten Job. Im Sportkreis Heilbronn ist der Sportclub Ilsfeld unter den ersten drei, was die Zahlen angeht − jährlich nehmen sie 100 Abzeichen ab.

Unverbindlich Manchmal kommen Menschen zunächst unverbindlich im Stadion vorbei und wollen wissen, was sie für das Sportabzeichen tun müssen. Aus vier Gruppen − Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Koordination − muss jeweils eine Leistung erfolgreich absolviert werden. Plus Schwimmnachweis. Bis 2015 stand Ursula Schäfer noch jeden Samstag im Schwimmbad, um die Zeiten abzunehmen. Im Prüferteam ist die 79-Jährige noch immer, sportlich muss sie aus gesundheitlichen Gründen kürzer treten. Während die kleine Ursula mit Sport anfing, als sie drei Jahre alt war, und später mit dem Sportabzeichen bis 77 weitermachte, war das Sportabzeichen für Bernhard Georger aus Wüstenhausen ein Startschuss. "Seitdem treibe ich Sport, gehe joggen." Am Donnerstagabend dreht er seine Runden auf der Kampfbahn.

Ehrenamtlich "Das ist klasse hier, ich finde dieses ehrenamtliche Engagement bemerkenswert", sagt Ulrich Brod aus Ilsfeld − gerade hat er den Weitsprung absolviert.

Das gute Miteinander gefällt Christa Hohn: "Ich fühle mich wohl hier." Seit acht, neun Jahren macht die Waiblingerin mit Ilsfelder Wurzeln das Abzeichen, es motiviert sie jedes Mal von neuem. 1,62 Meter weit springt sie aus dem Stand: "Das müsste gelangt haben für Gold", ruft Kim Schäfer gut gelaunt über die Grube. "Geht jedes Fahrrad?", will Sabine Spahr aus Neckarwestheim wissen. "Ja, vom Klapp- bis zum High-Tech-Rad, nur keinen Motor", antwortet Kim Schäfer.

Die abenteuerliche Strecke, die sie früher hatten, führte vom Zuckerrübenplatz über Abstatt, Unterheinriet und Farnersberg − 20 Kilometer weit. Schäfer fuhr mit dem Auto hinterher. Die aktuelle Strecke geht vom Zuckerrübenplatz bis zur Firma Zirwick, fünf Mal hin und her. Dafür gibt es zwei Extra-Termine im Herbst.

"Sportabzeichen?" − letztes Jahr habe sie es für sich wissen wollen, sagt Spahr − "es hat super geklappt". Dieses Jahr ist sie wieder da, Schwimmen hat sie schon erledigt. Das Team sei sehr hilfsbereit, erzählt sie, und obwohl sie Wettbewerbe nicht so gerne mag, sei es hinterher ein super Gefühl.

Breitensport Nicht immer läuft alles glatt. "Es sind schon Tränen geflossen", sagt Ute Philipps. Die einen fangen dann an zu kämpfen, die anderen kapitulieren. "Hier geht es um Breitensport. Wir wollen Leute motivieren, zu trainieren und fit zu sein", so Philipps.

Manche Sportvereine bieten punktuelle Termine an, die Ilsfelder sind über mehrere Monate jede Woche da. Im Stadion kann trainiert werden, gibt es Tipps, falls es irgendwo hakt − und aufmunternde Worte. Die Leute kommen gerne.

Das Sportabzeichen-Team ist an Verstärkung interessiert. Wer Interesse hat, kann sich unter Telefon 07062 61610 melden. Zur Sportabzeichen-Abnahme ist das Team derzeit mittwochs von 18 bis 19.30 Uhr im Stadion.

  Nach oben