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Netto macht dicht, Penny steht vor Erweiterung

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Nahversorgung in Alt-Böckingen verändert ihr Gesicht − Stadtsiedlung will Markt langfristig binden

Von unserem Redakteur Carsten Friese
Soll nach dem Willen der Stadtsiedlung langfristig erhalten bleiben: der Penny-Markt im Zentrum von Alt-Böckingen. Auch Rewe als Eigentümer plant demnach für weitere Jahre. Eine Erweiterung der Fläche um 120 Quadratmeter ist vorgesehen.Foto: Mugler
Soll nach dem Willen der Stadtsiedlung langfristig erhalten bleiben: der Penny-Markt im Zentrum von Alt-Böckingen. Auch Rewe als Eigentümer plant demnach für weitere Jahre. Eine Erweiterung der Fläche um 120 Quadratmeter ist vorgesehen.Foto: Mugler

Die Kunde von der bevorstehenden Schließung des Netto-Markts in Alt-Böckingen hat Anwohner besorgt über die Nahversorgung diskutieren lassen. In dem kleinen Markt an der Ludwigsburger Straße sollen Ende Oktober die Lichter ausgehen, bestätigte eine Marktangestellte auf Nachfrage bei einem Einkauf.

"Vor allem ältere Bürger, die kein Auto zur Verfügung haben, machen sich Sorgen", hat Bezirksbeiratsmitglied Markus Rieger erfahren. Die Unsicherheit, ob der Penny-Markt in der Schuchmannstraße bleiben wird, komme hinzu. Ohne die beiden Märkte wäre das Einkaufen für viele ältere Alt-Böckinger "sehr beschwerlich", befürchtet Rieger.

Für Gemeinderat Karl-Heinz Kübler (CDU) ist es keine Überraschung, dass Netto in der kleinen Filiale in Alt-Böckingen den Schlüssel rumdreht. Auf der kleinen Fläche sei die Zukunft dort "seit Jahren in Frage gestellt" gewesen. Die Ausstattung sei nicht zeitgemäß gewesen, "da gehörte viel renoviert", bewertet er den Zustand. Dass jetzt in direkter Nachbarschaft am Sonnenbrunnen Lidl einen großen Markt eröffnen wird (siehe Hintergrund), hätte wohl die Rentabilität des Netto-Marktes geschwächt, vermutet er auch strukturelle Hintergründe für die Konzern-Entscheidung.

Keine Lücke Vielleicht 300 Meter weiter bis zum neuen Lidl-Standort zu laufen, hält Kübler für "zumutbar". Viel wichtiger für Alt-Böckingen ist in seinen Augen, dass der Penny-Markt im Zentrum bleibt. "Der muss erhalten werden als Versorgungsmöglichkeit."

Ähnlich sieht dies auch Ratskollege Herbert Tabler (SPD). Dadurch, dass bald der neue Lidl-Markt am Sonnenbrunnen öffnet, sieht er mit dem Ende des Netto-Marktes keine Versorgungslücke entstehen. Auch er spricht sich für Anstrengungen der Stadt aus, den Penny-Markt in der Schuchmannstraße zu halten.

Umbau Hier kann Bernd Billek von der Stadtsiedlung den Böckingern Positives übermitteln. Man sei mit dem Rewe-Konzern als Eigentümer von Penny in der Abstimmung über eine langfristige Sicherung des Standorts. "Beide Parteien wollen dies", fasst der Leiter Gewerbemanagement ein Gespräch von dieser Woche zusammen. Der Stadtsiedlung gehört das Gebäude, in dem der Penny-Markt beheimatet ist.

Kernelement der Planungen ist eine Erweiterung der Verkaufsfläche für den Penny-Markt. Billek spricht von einem Zuwachs von 120 Quadratmetern, von 570 auf 690 Quadratmeter. In die notwendigen Umbauten wolle die Stadtsiedlung als Gebäudebesitzer investieren. Mit der Bauverwaltung hätten bereits Gespräche stattgefunden. Wenn möglich, wolle man gern bereits im kommenden Jahr mit den Umbauarbeiten beginnen.

Man erachte den Erhalt des Penny-Markts als "einen wichtigen Baustein zur Nahversorgung in Alt-Böckingen", betont Billek. Mit der neuen Bäckerei Betz in direkter Nachbarschaft habe man ebenfalls einen Baustein für die Zukunftssicherung des Standorts gelegt.

Penny soll also bleiben. Für Bezirksbeirat Markus Rieger ist das "eine absolut positive Nachricht für Alt-Böckingen".

Vor dem Aus: der Netto-Markt am Süddeutschen Eisenbahnmuseum in Böckingen. Ende Oktober soll hier zum letzten Mal geöffnet werden.Foto: Friese
Vor dem Aus: der Netto-Markt am Süddeutschen Eisenbahnmuseum in Böckingen. Ende Oktober soll hier zum letzten Mal geöffnet werden.Foto: Friese
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