Meilenstein für Schweikert
Der Werkzeugbauer aus Lehrensteinsfeld investiert in den Böllinger Höfen sechs Millionen Euro in Gebäude.

"Das passt!" Kurz und knapp formuliert Heilbronns Erster Bürgermeister Martin Diepgen seine Gefühle zur Ansiedlung der Lehrensteinsfelder Firma Schweikert im Heilbronner Industriegebiet Böllinger Höfe. "Das Gebiet wird durch Schweikert weiter bereichert."
Dabei ist die Baustelle, deren Grundstein gestern gelegt wurde, von der Wannenäckerstraße aus jedenfalls noch kaum sichtbar. Der Werkzeugbauer aus dem Weinsberger Tal investiert mit sechs Millionen Euro kräftig in die Erweiterung des Gebäudes, das früher der Firma Asca gehörte. Zur Autobahn hin entsteht ein 20 Meter hohes Gebäude, das in den Zukunftsplanungen Schweikerts eine wichtige Rolle spielt. "Ich bin fest überzeugt, dass Sie den Spruch von der dritten Generation, die alles wieder zugrunde richtet, ad absurdum führen", sagt Martin Diepgen. Mit Timo Schweikert ist die vierte Generation schon mit aktiv, Bruder Mike stößt im Frühjahr hinzu.
Pläne
"Wir waren lange Jahre niemand auf dem Markt", sagt Geschäftsführer Rainer Schweikert: Läpple und KW Weinsberg waren die großen Werkzeugbauer in der Region. Inzwischen hat Schweikert 170 Mitarbeiter und ist ein wichtiges Puzzlestück unter den regionalen Automobilzulieferern. Der wichtigste Kunde ist seit jeher Porsche, aber die Nähe des neuen Standorts zu Audi ist kein Zufall. Und wenn es nach dem Geschäftsführer geht, dann entsteht in den Böllinger Höfen schon bald ein neues Presswerk − ein passendes Grundstück an der noch nicht gebauten Verlängerung der Alexander-Baumann-Straße hat der Lehrensteinsfelder schon im Auge, wie er bei der Grundsteinlegung erzählt. Ganz so eng wie bei der aktuellen Baustelle, die im Juli schon bezogen werden soll, ist der Zeitplan hier allerdings nicht.
In seiner Heimatgemeinde, in der er auch im Gemeinderat sitzt, sei eine Erweiterung leider nicht möglich, bedauert Rainer Schweikert. "Auch eine Wohngemeinde braucht Gewerbe." Die Kommune sei der Firma nicht immer freundlich gesonnen, obwohl er dort Gewerbesteuer bezahlt. "Noch hat man die Firma Schweikert. Aber das wird sich irgendwann ändern", sagt der Geschäftsführer und lobt zugleich "die perfekte Zusammenarbeit mit der Stadt Heilbronn". Seniorchefin Gerda Schweikert nickt zustimmend.
Das bestehende Gebäude in der Wannenäckerstraße nutzt Schweikert schon als Lager und als Produktionsstätte. Künftig wird das Werk in Obersulm Willsbach zum Lager umgebaut − das ehemalige Heilbronn-Maschinenbau-Gebäude, das inzwischen Intersport gehört, muss Schweikert im Sommer räumen. Die bisher in Willsbach angesiedelte Produktion bekommt in Heilbronn mehr Platz.