Kunstkalender zu Charles Crodels Fensterwerk
Pünktlich zum 50. Jahrestag des Einweihungsgottesdienstes und zum Todestag von Charles Crodel, der am 28.

Pünktlich zum 50. Jahrestag des Einweihungsgottesdienstes und zum Todestag von Charles Crodel, der am 28. November 1973 in München starb, stellt der Kölner Kunsthistoriker Cornelius Steckner einen Kunstkalender mit Fenster-Motiven aus der Heilbronner Kilianskirche vor. Der programmatische Titel lautet "Licht". Exklusiv verkauft wird er zum Preis von 14,99 Euro in der Heilbronner Buchhandlung Osiander. Wie schon beim Vorjahres-Kalender sollen zwei Euro aus dem Verkauf der aktuellen Kirchensanierung zugute kommen.
Anhand von zwölf Details aus dem Crodel’schen Fensterwerk zeigt Steckner Korrespondenzen zwischen Glaskunst und Architektur auf, die er mit Bibelzitaten ergänzt. Besonders schön zur Geltung kommt das Farbenspiel und dessen Abhängigkeit zu den Jahreszeiten.
Bei der Vorstellung seines Kalenders untermauerte Steckner, der als Enkel Crodels den Einbau moderner Fenster − vorerst mit Erfolg − abwendete, seine zentrale These: Die Kilianskirche und die 1964 bis 1967 gestalteten Kunstfenster bilden ein Gesamtkunstwerk. Selbst die auf den ersten Blick leeren Kathedralfenster hätten in dieser Gesamtkomposition einen wichtigen Platz. Durch ihre Farb- und Lichtwirkung werde das gotische Gotteshaus je nach Sonnenstand in eine besondere Aura getaucht. Dabei sei nichts dem Zufall überlassen.
Korrespondenzen Steckner erkennt zahlreiche Korrespondenzen und spricht von einer "Dramaturgie von Farbe und Licht": von oben nach unten und vom Eingang zum Chorraum. Im Zentrum stehe der Seyfer-Altar, hinter dem sich bewusst als eine Art Blende das dunkelste Fenster der Kirche finde, flankiert von durchlässigen Scheiben.
Das Fensterwerk im Ganzen wie im Detail sei von Leitmotiven durchwoben: In der Südflanke komme das Thema Wasser zum Tragen, im Norden das Abendmahl, beides in vielerlei Gestalt. Neben Verweisen auf die Bibel stellte Crodel Bezüge zu Heilbronn her: mit Wein und Brunnen, mit der Apokalypse des 4. Dezember und mit Referenzen an Bürger und Stifter. So sieht Steckner in dem Gebäude auch ein wichtiges Zeugnis des Wiederaufbaus. kra