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Heilbronn
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Rieger plant Möbelhaus neben Kölle

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Beim Gartencenter der Firma Kölle, wo bisher Gewächshaus an Gewächshaus und Logistikhallen stehen, möchte das Göppinger Unternehmen Rieger sein siebtes Möbelhaus bauen.

Von Iris Baars-Werner

Auf der 44 000 Quadratmeter großen Fläche neben dem Heilbronner Gartencenter der Firma Kölle sollen 37 000 Quadratmetern Verkaufsfläche auf drei Etagen entstehen. Der Stadtverwaltung und den Gemeinderatsfraktionen haben Rieger und Kölle die Pläne bereits präsentiert, ein Verkehrsgutachten wurde auf Veranlassung des Rathauses erstellt. Im Herbst, so hoffen die Geschäftspartner Benno Rieger und Bernd Martin, könnte der Bebauungsplan-Entwurf im Gemeinderat diskutiert werden.

Die etwa 50 Jahre alten Gewächshäuser neben der Neckartalstraße lassen nach Auskunft von Bernd Martin, geschäftsführender Gesellschafter des Heilbronner Gärtnereiunternehmens, keine zeitgemäße Pflanzenproduktion mehr zu. Man werde die Produktion auf zwei Standorte konzentrieren – am Heilbronner Gesundbrunnen und in München. Das Gelände soll Rieger in Erbpacht für 99 Jahre erhalten.

Benno Rieger, geschäftsführender Gesellschafter des vor 66 Jahren gegründeten Familienunternehmens, kam diese Entwicklung zupass: Er ist seit Jahren in Heilbronn auf der Suche nach einem Grundstück. Der Erfolg der 2013 in der Heilbronner Etzelstraße eröffnete Küchenfachmarkt der Rieger-Tochter Küchenarena bestärkte ihn in der Standortsuche.

Das reichte Rieger nicht als Entscheidungsgrundlage für eine 60 Millionen Euro umfassende Investition in Heilbronn: „Wir sind ja schließlich keine Hasardeure.“  Deshalb setzt der Geschäftsmann auf Analysen der Ludwigsburger Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA). Demnach habe die Stadt einen Kaufkraftabfluss von „weit über 100 Millionen Euro“ im Möbel-Sektor. Viele Heilbronner fahren zum Möbelkauf nach Ludwigsburg und Stuttgart, aber auch nach Würzburg und Mannheim. Im Möbel-Discountbereich sei Heilbronn „bestens aufgestellt“, so Rieger, beim „wertigen Möbelangebot“ herrsche weitgehend Fehlanzeige.

Die Heilbronner Stadtverwaltung interessierte hauptsächlich diese Frage: Wie würde sich die Ansiedlung auf das Verkehrsaufkommen der Neckartalstraße auswirken? Also musste Rieger ein Verkehrsgutachten des Büros Mörgenthaler finanzieren. Dessen Fazit zitiert Rieger: „Aus verkehrsplanerischer Sicht kann zugestimmt werden, wenn Maßnahmen zur abschnittsweisen Verbesserung ergriffen werden“. Wie schon Kölle beim Neckargarten müsste auch Rieger in Verkehrslösungen investieren: So könnte nach dem Saarlandkreisel eine neue Rampe den zufahrenden Verkehr zum Möbelhaus aufnehmen, zur Ausfahrt müsste eine neue 120 Meter lange Einfädelspur in die Neckartalstraße gebaut werden.

Für Entlastung will auch Kölle sorgen: Durch die Verlagerung der Logistik fielen an dieser Stelle an Spitzentagen bis zu 100 Lkw-Fahrten weg. Außerdem hätten Möbelhaus und Gartencenter im Jahresverlauf unterschiedliche Schwerpunkte: „Bei uns ist in der dunklen Jahreszeit viel los,“ sagt Rieger, bei Kölle im Frühjahr und Sommer.

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