Prälat: „Wehret der Diskriminierung!“
Heilbronn - Der 4. Dezember sei nicht nur ein Tag des Gedenkens, sondern auch der Mahnung: „dass aus Unrecht und Gewalt nur Unrecht und Gegengewalt hervorgeht.“ Dies betonte Oberbürgermeister Helmut Himmelsbach bei der Gedenkfeier zum 68. Jahrestag der Zerstörung Heilbronns im Zweiten Weltkrieg.
Heilbronn - Der 4. Dezember sei nicht nur ein Tag des Gedenkens, sondern auch der Mahnung: „dass aus Unrecht und Gewalt nur Unrecht und Gegengewalt hervorgeht.“ Dies betonte Oberbürgermeister Helmut Himmelsbach bei der Gedenkfeier zum 68. Jahrestag der Zerstörung Heilbronns im Zweiten Weltkrieg.
„Nie wieder Krieg, und schon gar nicht von deutschem Boden!“, rief auf dem Ehrenfriedhof auch Prälat Harald Stumpf gut 200 Besuchern zu. Weiter meinte er: Wehret den Anfängen der Diskriminierung und menschenverachtenden Ausgrenzung.
Gleichzeitig begrüßte es Stumpf, „dass es in Heilbronn zunehmend ein Bewusstsein und eine innere Haltung dafür gibt, menschenverachtenden Ideologien mutig entgegenzutreten und für die Würde, für Gerechtigkeit und für die Freiheit des Menschen einzutreten“.
Was der Krieg von Heilbronn übrig ließ
Am 4. Dezember 1944 wirft die englische Royal Air Force ab 19.18 Uhr innerhalb von 37 Minuten 1,62 Millionen Kilogramm Bomben auf Heilbronn. 62 Prozent der Gesamtstadt werden zerstört, das Zentrum geht im Feuersturm fast völlig unter. Die Zahl der Toten wird auf „mehr als 6500“ geschätzt. Die meisten sind auf dem Ehrenfriedhof im Köpfertal begraben.
Der 4. Dezember 1944 prägt die Stadt und ihre Bewohner bis heute. Denn Heilbronn hat an diesem Tag auch eine wunderschöne Altstadt verloren.
Ruinen säumten noch lange nach Kriegsende die Straßen, die Fassade der Harmonie stand bis 1954. Nur wenige Gebäude hat man originalgetreu wieder aufgebaut. Einige historische Bauzeugnisse wie Stadttheater und Stadtbad fielen erst in den 70er Jahren. Andere wie die Jägerhausklinik (2000) und die Schaeuffelen'sche Papierfabrik (2009) müssen noch heute Neubauten Platz machen.
Der Grundriss der Altstadt wird beibehalten, die Gebäudehöhe aber reduziert. Die Straßen sind heute breiter als früher.
Zeitzeuge
Der heute 76-jährige Rolf Wacker schildert, wie er als Kind den Feuersturm erlebte. Hier weiterlesen ...
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