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Großer Plan für die Kernstadt (21.10.08)

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Heilbronn - Der Masterplan brachte Teile der Kernstadt-SPD schon auf die Palme bevor diese ihn überhaupt zu Gesicht bekamen: „Wenn man ihn zur Kenntnis nimmt, hat man schon verloren“, wetterte Alfred Huber jüngst in der Mitgliederversammlung seines Ortsvereins. Sein Kritikpunkt: „Die Bürger wurden nicht einbezogen.“ Am morgigen Donnerstag wird das umfangreiche Werk eines Leitplanes für die künftige Innenstadtentwicklung im Gemeinderat vorgestellt.

Von Iris Baars-Werner
Der nördlichen Sülmercity gilt ein Augenmerk: Die Innenstadtentwicklung hat hier Risiken, aber auch Chancen. Foto: Archiv/Dirks

Heilbronn - Der Masterplan Innenstadt Heilbronn brachte Teile der Kernstadt-SPD schon auf die Palme bevor diese ihn überhaupt zu Gesicht bekamen: „Wenn man ihn zur Kenntnis nimmt, hat man schon verloren“, wetterte Alfred Huber jüngst in der Mitgliederversammlung seines Ortsvereins. Sein Kritikpunkt: „Die Bürger wurden nicht einbezogen.“

Am morgigen Donnerstag wird das umfangreiche Werk eines Leitplanes für die künftige Innenstadtentwicklung im Gemeinderat vorgestellt. Beschlossen wird dabei von den Räten nichts. „Der Masterplan ist eine Bestandsaufnahme“, beruhigte die SPD-Fraktionsvorsitzende Sibylle Mösse-Hagen ihre Parteigenossen. Und Helmut Rohn ergänzte: „Die SPD hat dazu kritische Fragen gestellt.“

Bürgerbeteiligung


Tatsächlich hat die SPD-Fraktion beantragt, dass im weiteren Verfahren „Schritt für Schritt eine umfassende Bürgerbeteiligung insbesondere auch der Bewohner der Innenstadt“ durchgeführt werden solle. Denn die im Masterplan genannte Zusammenführung von Wunsch und Wirklichkeit hat keinen verbindlichen Charakter. Vielmehr müssen – so die von der Ersten Bürgermeisterin Margarete Krug unterzeichnete Vorlage – „Einzelprojekte entwickelt, mit dem Gemeinderat diskutiert und dann die Umsetzungsschritte beschlossen werden“.

Die Vorschläge, so die Vorlage weiter, sollen die Innenstadt „durch das Zusammenwirken sämtlicher Akteure langfristig noch wettbewerbsfähiger und attraktiver für Kunden und Besucher“ machen, einen „deutlichen Qualitätssprung auslösen“. Deshalb wurde der Ist-Zustand der Innenstadt analysiert, fanden sich „städtische und externe Fachleute“ zu fünf Workshops zusammen und diskutierten mögliche Entwicklungsziele für das „Herz des Oberzentrums“.

Stärken und Schwächen wurden dabei ebenso aufgelistet wie die derzeitigen und künftigen Einzelhandelsmagneten erfasst wurden. Aber es ging noch um mehr: Welche Gebiete haben ein Entwicklungsrisiko, welche eine Entwicklungschance? Fakten und Fragen wurden in Grafiken notiert – einige sind in die nebenstehende Grafik eingeflossen.

Studentenstadt


Neben dem Handel und dem gewünschten Branchenmix, den derzeitigen und geplanten Kultureinrichtungen (wie Kunsthalle und Experimenta) sowie den vorhandenen und vermissten Angeboten der Gastronomie beschäftigte das Wohnen im Stadtkern die Workshops. Sie formulierten den Wunsch, die Innenstadt möge mehr Studenten als Bewohner anziehen und dadurch Heilbronn als Studentenstadt erstmals wahrnehmbar machen – der geplante Bildungscampus der Dieter-Schwarz-Stiftung beflügelt diese Idee.

Info:
Der Gemeinderat Heilbronn tagt am Donnerstag, 23. Oktober, ab 15.30 Uhr im Rathaus.


Hintergrund: Workshops und Teilnehmer


Städtische und externe Fachleute waren an den Arbeitssitzungen beteiligt, in denen Vorhandenes und Wünschenswertes diskutiert wurde. Die Hochschule war ebenso beteiligt wie Einzelhändler, die im Sozialen tätige Aufbaugilde saß neben Bankern. Städte- und Nahverkehrsplaner, Architekten und Bürgermeister, die IHK, die Museen, die Stadtinitiative und die Heilbronn Marketing Gesellschaft – das sind nur einige aus der Teilnehmerliste. Von den 52 Diskutanten waren 46 Männer und sechs Frauen. iba


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