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Großbaustelle Saarlandkreisel fertiggestellt

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Heilbronn - Nach fast genau zwei Jahren Bauzeit wurde am Montag der Saarlandkreisel in Heilbronn eingeweiht. Die Baukosten belaufen sich auf 8,9 Millionen Euro. Das neue Verkehrsdrehkreuz ist ab sofort durchgängig befahrbar.

 



Heilbronn - Der Saarlandkreisel ist seit Montag fertiggestellt: Mit dem komplett erneuerten und ausgebauten Verkehrsdrehkreuz ist der erste Bauabschnitt des Großprojekts Verlängerung/Ausbau Saarlandstraße abgeschlossen. „Bis April 2014 wollen wir auch die beiden weiteren Abschnitte in Betrieb nehmen, die zusammen mit der geplanten Süd-Ost- Umfahrung Leingarten des Landes die Stadtteile Klingenberg, Frankenbach, Böckingen und Neckargartach vom Durchgangsverkehr und die Kreuzgrundsiedlung von Lärm entlasten werden“, kündigte Baubürgermeister Wilfried Hajek bei der Feier an.

Mit dem Einbau der obersten Deckschicht, Fahrbahnmarkierungen und Baumpflanzungen ist die Baustelle in den letzen Wochen auf der Zielgerade angekommen. Autofahrer können nun die Möglichkeiten des neuen Bauwerks voll ausnutzen: die durchgehende Dreispurigkeit im Kreisel selbst, die verbesserten Rampen mit „By-Pässen“ am Kreisverkehr vorbei, Ein- und Ausfädelungsspuren sowie die verbreiterte 150 Meter lange Strecke bis zur Kreuzung Römerstraße – hier ist die erste achtspurige Straße Heilbronns entstanden. Auch Radfahrer und Fußgänger profitieren von breiteren Wegen auf den beiden Brückenbauwerken und der neuen Direktverbindung zum wichtigen Neckaruferweg.

400 Tonnen Stahl

Insgesamt 16.000 Quadratmeter Fahrbahn hat das Amt für Straßenwesen neu gebaut – das entspricht fast der Straßenfläche vom Saarlandkreisel zur Heidelberger Straße, dem nächsten Bauabschnitt. Allein in den beiden Brückenbauwerken wurden 400 Tonnen Stahl und knapp 1700 Kubikmeter Beton verbaut, teilte die Stadt Heilbronn mit.

Planung und Bauleitung des Kreisels hatte die Ingenieur-Arbeitsgemeinschaft Mörgenthaler (Öhringen) und RS Ingenieure (Achern) übernommen, die Bauausführung die Firma Leonhard Weiss (Satteldorf). Der Bau hatte am 30. April 2009 mit dem ersten Baggerbiss begonnen. 16 verschiedene Bauphasen waren notwendig, um das 50 Jahre alte Bauwerk fast komplett „unter Verkehr“ neu zu bauen.

Der Bau einer Behelfsbrücke ermöglichte es, auch während des  Abrisses und Neubaus der beiden 30 Meter langen Brücken stets zwei Fahrspuren für den starken Ost-West-Verkehr auf der B39 (39.000 Fahrzeuge pro Tag) anbieten zu können. Die Neckartalstraße unterhalb des Kreisels passieren sogar 42.000 Fahrzeuge täglich.

Zum neuen Kreisel gehört auch eine neue Grüngestaltung mit jahreszeitlich variierenden Farbschattierungen: Je ein Kirschenhain in den Verkehrsinseln entlang der B39, Duftflieder an den Hängen zur Neckartalstraße, dazu noch Ginkgos, Platanen, Libanonzedern und allein 1350 verschiedene Gräser. Im Herbst pflanzt das Grünflächenamt noch 67 Zitterpappeln. Als Planer war der Garten- und Landschaftsarchitekt Roland Wagner (Stuttgart) beauftragt.
 
Gesamtkosten: 53,2 Millionen Euro
 
Die Kosten für den neuen Saarlandkreisel betragen 8,9 Millionen Euro, davon übernimmt die Stadt Heilbronn 4,2 Millionen Euro, der Zuschuss von Bund und Land beträgt 4,7 Millionen Euro. Die Kosten für die 4,8 Kilometer lange Gesamtstrecke – das aktuell größte Heilbronner Straßenbauvorhaben - bis zur B293 bei Leingarten betragen 53,2 Millionen Euro, davon trägt die Stadt 22,8 Millionen Euro, Bund und Land beteiligen sich mit 30,5 Millionen Euro.
 
Zeitplan 

Die Bauverwaltung möchte das Bebauungsplanverfahren für die weiteren Bauabschnitte Ende Juli 2011 durch den Satzungsbeschluss abschließen. Anfang 2012 könnte das Amt für Straßenwesen dann zunächst mit dem Bau des innerörtlichen Abschnitts zwischen Römerstraße und Heidelberger Straße starten, für Anfang 2013 ist dann der Baubeginn für die Neubaustrecke Richtung Leingarten vorgesehen. Beide Abschnitte sollen dann im ersten Quartal 2014 für die Verkehrsfreigabe fertiggestellt sein. red
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