Funde unterm Kiliansplatz in Heilbronn
Heilbronn - Bei den Bauarbeiten zur Generalsanierung des Heilbronner Kiliansplatzes tauchten jetzt einige Relikte im Untergrund auf: darunter auch ein Brunnen, der 1988 in einer Nacht-und-Nebel-Aktion zubetoniert worden war.
Heilbronn - Bei den Bauarbeiten zur Generalsanierung des Kilianplatzes tauchten jetzt interessante Relikte auf, darunter auch ein Brunnen, der 1988 in einer Nacht-und-Nebel-Aktion zubetoniert worden war. Er wurde südlich der Platzmitte entdeckt und ist für Außenstehende an seinem erhöhten Betondeckel zu erkennen.
Laut Denkmalschutzbeauftragten Joachim Hennze wird der Brunnenschacht nicht geöffnet. In der Altstadt gebe es Dutzende solcher Brunnen, zum anderen sei er durch die Abdeckung "für alle Ewigkeit geschützt. Mehr könnten wir auch nicht machen." Neue Erkenntnisse oder besondere Gegenstände seien aus dem spätmittelalterlichen Bauwerk nicht zu erwarten gewesen.
Orth’sches Haus
Spektakulärer gestaltete sich eine andere Fundstelle: Am Dienstag gab im südlichen Bereich des Platzes der Boden nach und gab neben einem Keller Relikte eines Innenhofes preis. Laut Walter Hirschmann vom Stadtarchiv handelt es sich um Überbleibsel des Orth’schen Hauses, also eines Gebäudes der bekannten Heilbronner Kaufmanns- und Bürgermeisterfamilie.
Das Haus, das im 19. Jahrhundert anstelle von Fachwerkbauten errichtet worden war, wurde 1944 zerstört: verkohlte Bodenfließen zeugen davon. Beim Wiederaufbau musste es der Erweiterung des Kiliansplatzes und dem Straßenverkehr Platz machen. Am Mittwochnachmittag sollte die Grube mit Schotter verfüllt werden.
Im Zeitplan
"Sonst haben wir nichts Spektakuläres mehr entdeckt", berichtet Hennze: nur eine Pfanne und leere Getränkeflaschen aus den 50er Jahren. Zu Verzögerungen hätten die Funde nicht geführt. Spätestens im Mai 2012 soll der Kiliansplatz komplett saniert sein.