Hinzugefügt. Zur Merkliste Lesezeichen setzen

Experimentieren, erfinden, wissen

   | 
Lesezeit  1 Min
Erfolgreich kopiert!

Heilbronn - Pilotprojekt bringt Technik in Kindertagesstätten - Kinder lernen früh Naturwissenschaft kennen

Von Melanie Kräuter
Friederike Sammet fragt die Kinder: Wie sieht ein Greifarm aus? Heute ist das Thema Bionik: Was sich die Menschen alles aus der Natur abgucken. Foto: Guido Sawatzki
Friederike Sammet fragt die Kinder: Wie sieht ein Greifarm aus? Heute ist das Thema Bionik: Was sich die Menschen alles aus der Natur abgucken. Foto: Guido Sawatzki

Heilbronn - Die fünfjährige Jenny hat es rausgefunden: Wenn man pustet, schwebt eine Feder noch länger durch die Luft. „Die fliegt so langsam, dass man sie auffangen kann“, sagt sie. Auch Julian ist begeistert: Das kleine Modellflugzeug aus Kunststoff kann fliegen. „Es macht ja richtige Loopings.“ Die Fünf- bis Sechsjährigen sind mittendrin in einer Technik-Stunde. Im Pilotprojekt „Technik in Kindertagesstätten“ arbeitet das Arkus Kinderhaus seit Januar mit dem Verein Faszination Technik zusammen.

Die Stunde hat angefangen mit einem Ahornflieger, dem Samen des Ahornbaumes. Der Samen schwebt wie ein Propeller herunter, wenn er in die Luft geworfen wird. Friederike Sammet, Mitarbeiterin des Vereins und Projektleiterin, kommt alle drei Wochen an zwei Vormittagen in den Kindergarten und bringt fünf bis acht Kindern spielerisch Technik nah. Nach einer kurzen Einleitung können die Kinder selbst experimentieren und Gebasteltes mit nach Hause nehmen.

Guter Partner

Seit etwas mehr als drei Jahren gibt es das Arkus Kinderhaus in Heilbronn. „Wir haben uns von Anfang an Richtung Orientierungsplan bewegt“, erzählt Leiterin Edith Spranz. „Mit dem Pilotprojekt wollen wir die Kinder mit naturwissenschaftlichen Themen vertraut machen.“ Es ist für sie eine Bereicherung. Mit dem Technik-Verein hatte sich schnell ein guter Kooperationspartner gefunden, mit der Firma Illig ein Sponsor.

Technik für Kindergartenkinder war auch für den Verein neu. „Man muss die pädagogische und technische Seite verbinden“, erklärt Martina Forstreuter-Klug. Das schafft Friederike Sammet gut.

Themen waren zum Beispiel Wasser, Boote, Magnetismus oder Bionik. Sie sucht Materialien, stellt sie selbst her und muss sich zum Teil erst das Technische aneignen. „Ich bin infiziert mit dem Thema“, erzählt Sammet. Das überträgt sich schnell auf die Kinder. „Die Lust am Tun ist wichtiger als Wissen eingeschaufelt zu bekommen“, erzählt sie. Schließlich sind die Kinder nicht in der Schule.

Fortsetzung?

Eine Erfahrung sehen die Frauen im Pilotprojekt bestätigt: „Kinder lernen nur durch ganzheitliches Tun.“ Sie suchen sich die Dinge aus, die sie interessieren und wollen alles ausprobieren. Spranz: „Wichtig ist, dass das Projekt nachhaltig ist.“ Die Räume sollten bekannt sein und man müsse eine Beziehung zu den Kindern aufbauen. Gerne würden die Frauen das Projekt weiterführen. Anfang nächsten Jahres ist ein Symposium geplant, bei dem die Projektleiter die Ergebnisse vorstellen. Danach wird entschieden, wie es weitergeht.

Nach oben  Nach oben