Döner-Verkäufer spüren Sog des Fleischskandals
Der Skandal um Gammelfleisch einer bayerischen Firma, das zu einem großen Teil zur Dönerherstellung in Berlin verarbeitet wurde, hat sich auch in Heilbronn ausgewirkt.
Heilbronn Der Skandal um Gammelfleisch einer bayerischen Firma, das zu einem großen Teil zur Dönerherstellung in Berlin verarbeitet wurde, hat sich auch in Heilbronn ausgewirkt. „Einige Tage” habe er kaum noch Döner verkauft, berichtet Dogun Frat vom „Asra”-Kebap-Bistro. Er ist verärgert, dass irgendwo wieder „schlechtes Fleisch” aufgetaucht ist. Die Kontrolle der Fleischproduzenten müsse schärfer werden, sieht er „ein staatliches Problem”. Er werde jeden Monat kontrolliert. 99 Cent für einen Döner wie in Berlin? „Wir haben zwölf verschiedene Zutaten, wie kann man das für einen Euro verkaufen?” Auch Angebote für 1,50 Euro sieht er kritisch. „Da verdient man nichts.”
Umtausch Auch beim Pizza-Kebab an der Allee war es nach den Meldungen aus Berlin in den jüngsten Tagen ziemlich ruhig. „Wir können doch nichts dafür”, ärgert sich Inhaberin Feride. Alle paar Monate Kontrollen bei Fleischproduzenten hält sie für notwendig. Zu fettiges Fleisch hat sie schon mal abgelehnt und dem Dortmunder Lieferanten zurückgegeben. „Das wurde sofort umgetauscht, die Firma ist okay.”
Trotz des Fleischskandals hätten Stammkunden dem Stern Kebap die Treue behalten, berichtet Inhaber Johann Behnam. Auch er sagt: Döner für 99 Cent „geht gar nicht”. Sein Lieferant stammt aus Waiblingen, die Anlage hat er vor Ort besichtigt.
Konkurrenz Seit 1999 ist Ahmet Özkan vom „Otantik”-Döner im Geschäft. Ihn ärgert die erneute Diskussion um schlechtes Fleisch. „Ich sehe, welches Fleisch gut ist.” Vor allem deutsche Kunden seien in den vergangenen Tagen weniger geworden. Jetzt laufe es wieder besser. Unter drei Euro könne er seine Döner mit Kalbfleisch nicht anbieten. Bei Niedrigstpreisen müssten die Leute eben vorsichtig sein. Özkan ist überzeugt: Es gibt zu viele Dönergeschäfte „auch in Heilbronn”.