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Die Nacht der klingelnden Kassen

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Heilbronn - Die lange Einkaufsnacht hat am Samstagabend die Menschen in Scharen in die Heilbronner Innenstadt gelockt. Vor allem die Fleiner Straße und der Weihnachtsmarkt auf dem Kiliansplatz waren bis in die späten Abendstunden stark frequentiert.

Von Jürgen Paul


 

Heilbronn - Volle Stadt, zufriedene Händler − die lange Einkaufsnacht hat die Menschen am Samstagabend in Scharen in die Innenstadt gelockt. In der Fleiner Straße und auf dem Weihnachtsmarkt auf dem Kiliansplatz war zeitweise kaum ein Durchkommen. Und selbst in den Randlagen bummelten zu vorgerückter Stunde etliche Menschen.

Rekord

"Unsere Mieter sind sehr zufrieden", bilanziert Anna Reinhardt, Centermanagerin der Stadtgalerie, am Sonntag. Die Menschen hätten nicht nur geschaut oder dem Sänger Trevor Jackson gelauscht, sondern auch eingekauft. "Es waren viele Tüten unterwegs", hat Reinhardt beobachtet. Mit rund 49 000 Besuchern habe es die beste Frequenz überhaupt bei Nightshoppings in Heilbronn gegeben, freut sich die Centermanagerin. Beim letztjährigen Adventshopping seien es 43 000 Besucher gewesen.

Auch im Modehaus Palm und in der Galeria Kaufhof ist man am Samstag hochzufrieden. "Richtig gut" sei es gelaufen, sagt Palm-Abteilungsleiter Wolfgang Frommer. Kaufhof-Geschäftsführer Karl Pommée zeigt sich zuversichtlich, "dass wir an den 26. November 2008" herankommen, den bisher umsatzstärksten langen Einkaufstag. Das kalte Wetter, sagt Pommée stellvertretend für viele seiner Kollegen, sei ideal gewesen.

Auch in der Sülmer City ist viel los. An den Ständen des Weihnachtsmarktes drängen sich die Menschen, Glühwein und Wurst sind die absoluten Renner. Im K 3 strahlt Lilli Milberger übers ganze Gesicht. Die Filialleiterin des Textildiscounters NKD im ehemaligen Schlecker-Markt ist positiv überrascht vom guten Zuspruch. "Viele Kunden haben gesagt: Endlich gibt es auch in Heilbronn einen NKD."

Ein uneinheitliches Bild gibt dagegen die Hafenmarkt-Passage ab. Während in der Kneipe "Sharkey’s" die Gäste das Spitzenspiel Bayern gegen Dortmund Revue passieren lassen, haben fast alle anderen Geschäfte längst geschlossen. "Vom Nightshopping profitieren nur die Großen wie die Stadtgalerie", sagt Hans Rau, Inhaber der Buchhandlung Dichtung & Wahrheit. Er schließt sein Geschäft vorzeitig gegen 21.30 Uhr, "weil seit zwei Stunden nichts mehr los war".

Gegenüber bei Lolo-Moden sieht Inhaberin Brigitte Anderl keinen Grund zur Klage. "Wir haben heute sehr gut verkauft, hatten die ganze Zeit zu tun", sagt sie. Mit Rabattaktionen hat sie einige neue Kunden in ihr Damenmode-Geschäft gelockt, dafür seien Nightshoppings gut geeignet. Zu viele sollten es aber nicht sein, "es muss etwas Besonderes bleiben", findet Anderl.

Zufriedenheit

Von einem "ganz hervorragenden Nightshopping" spricht Thomas Gauß, Vorsitzender der Stadtinitiative Heilbronn. "Das war ein super Startschuss für das Weihnachtsgeschäft." Auch Citymanager Jörg Plieschke hält die Mischung aus Einkaufen und Weihnachtsmarkt für ein Erfolgsrezept. "Es hat am Samstag alles gepasst."

 

 

Hintergrund: Verbraucher in Konsumlaune

Die Einzelhändler in Baden-Württemberg sind zufrieden mit dem Start des diesjährigen Weihnachtsgeschäftes. Der erste Verkaufssamstag im Advent habe hohe Umsätze gebracht, teilte der Einzelhandelsverband in Stuttgart mit. Dies habe eine landesweite Umfrage unter den Händlern ergeben.

„Es war ein guter Startschuss in ein gutes Weihnachtsgeschäft“, sagte Verbandsgeschäftsführerin Sabine Hagmann der Nachrichtenagentur dpa. Das Wetter habe mitgespielt, die Geschäfte und die Innenstädte seien sehr gut besucht gewesen. „Die Verbraucher sind in Konsumlaune.“ Dies seien gute Vorzeichen für die kommenden Wochenenden.

Besonders gefragt war den Angaben zufolge Unterhaltungselektronik, zum Beispiel Fernseher und Computer. Aber auch Einrichtungsgegenstände, Spielwaren und Textilien hätten viele Käufer gefunden. Der traditionell stärkste Tag im Weihnachtsgeschäft sei der dritte Adventssamstag. „Ein guter Auftakt zum ersten Advent ist vor allem psychologisch wichtig“, sagte Hagmann.

Als Besuchermagneten erwiesen sich am ersten Adventswochenende auch die vielen Weihnachtsmärkte im Land. Händler berichteten von einer starken Resonanz und guten Geschäften. Bis Weihnachten werde mit steigenden Besucherzahlen gerechnet. lsw

 

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