Die Kunst, Kunst auszuwählen
Nur die Hälfte der Schülerarbeiten zum Thema „Spuren“ wird bei der Schulkunstausstellung gezeigt

HEILBRONN - Hunderte Schüler hinterließen ihre „Spuren“ im Kunstunterricht. Doch wessen Werk wird in der regionalen Schulkunstausstellung in Heilbronn gezeigt? Das bestimmt das Schulkunstteam. Tage lang hatten die drei Kunstlehrer Walter Schuppert, Werner Knievel und Matthias Schwegler die Qual der Wahl. 360 „Spuren“ sind noch bis Freitag, 27. April, zu sehen.
Wenn 40 Schulen mitmachen, dann kommt eine Menge Kunst zusammen - etwa doppelt so viele Werke wie ausgestellt werden können, versammelten die Kunstlehrer schließlich in der alten Bibliothek und im Zeichensaal der Böckinger Heinrich-von-Kleist-Realschule. Das war Mitte März, kurz vor Ausstellungseröffnung. Wo sollte die Kunst denn lange lagern?
Papier und Pappe Erst wenige Wochen zuvor, Anfang Februar, hatten die Lehrer ihre Klassen und Themen endgültig angemeldet. Doch schon im vergangenen Jahr gab es für Kunsterzieher Fortbildungstreffen, damit sie die richtige „Spur“ finden. Das Heilbronner Schulkunstteam hatte sich bereits im Frühjahr mit dem Ausstellungsthema Spur auseinander gesetzt. So wie jetzt das neue Thema feststeht: „Papier und Pappe“ wird die Schulkünstler für die Ausstellung 2008 beschäftigen.
„Da geht es zu wie auf einem Markt“, beschreibt Kleist-Lehrer Walter Schuppert die Atmosphäre, wenn die Schülerkunst eintrifft: „Ein ziemliches Chaos.“ Es ist eine große Kunst, sich Überblick zu verschaffen - und dann auch noch eine möglichst gerechte Auswahl zu treffen. Prompt hat sich eine Schule beschwert. Unter zwei Gesichtspunkten werden die Werke sortiert, erläutert Schuppert: Die Qualität muss stimmen. Und jede teilnehmende Schule soll sich in der Ausstellung wiederfinden. Das Ganze ergibt dann eine Gesamtschau über das Schaffen im Kunstunterricht - gedacht als Anregung für Lehrer wie für die jungen Künstler.
Alles beschriftet Die Bilder können freilich in der Ausstellung nicht einfach an die Wand gepinnt werden. Das Kunstteam organisiert in Stuttgart die notwendigen Rahmen. Passepartouts müssen geschnitten, Bilder passend kombiniert werden. Für diese Arbeit bekommt das Schulkunstteam Verstärkung: Nicole Günter, Stefan Spengler, Klaus-Dietmar Eisert und Gerda Brecht helfen, wo es nur geht. Am Ende stimmt alles bis aufs I-Tüpfelchen, akkurat hat Gerda Brecht jedes Ausstellungsstück beschriftet, damit man weiß, was woher kommt.
Und schon hat Schulkunstreferent Franz-Walter Schmidt aus Stuttgart seine Auswahl für die Landesschulkunstausstellung getroffen. Ab 12. Oktober werden 250 Schülerarbeiten in Karlsruhe ausgestellt - mit dabei 20 Werke aus der Region Heilbronn.
Schulkunstausstellung bis 27. April montags bis freitags von 9 bis 17.30 Uhr, donnerstags bis 18 Uhr in der Kreissparkasse Heilbronn.