Traumstart für die Buga über die Osterfeiertage
100.000 Besucher sorgen an den ersten sechs Tagen für einen grandiosen Auftakt der Gartenschau. Die Pflanzen bei den Wasserspielen bleiben heil. Aber es bleiben auch Fragen offen, beispielsweise die nach ausreichend Mülleimern auf dem Gelände.
Besser geht es nicht: Hoch Leonore bescherte der Bundesgartenschau über die kompletten Osterfeiertage einen Traumstart. 100.000 Besucher kamen in den ersten sechs Tagen. An beiden Osterfeiertagen waren es jeweils rund 24.000 Menschen. "Die Resonanz ist unglaublich schön, wir haben viel Zuspruch", sagt Buga-Geschäftsführer Hanspeter Faas. Ein fast wolkenloser Himmel und Werte um 25 Grad sorgten für Frühsommergefühle. Das Wetter bot ideale Bedingungen, die Schau zu erkunden und die vielen Sitzgelegenheiten am Wasser und auf der Sommerinsel zu nutzen.
Nicht beim Media-Markt parken
Die meisten Besucher wählten den Eingang Innenstadt: "Daraus schließen wir, dass viele mit öffentlichen Verkehrsmitteln und Fahrrad kommen", erklärt Faas. Die Parksituation sei entspannt geblieben, das Angebot habe ausgereicht. An den Feiertagen nutzten viele Heilbronner und Ortskundige die Media-Markt-Parkplätze, die jedoch Kunden und Mitarbeitern vorbehalten sind. Das Unternehmen geht gegen unbefugte Parker vor und stellt 30 Euro in Rechnung.
65.000 Dauerkarten
1359 Dauerkarten wurden seit der Eröffnung verkauft, so dass jetzt mehr als 65 000 Gäste im Besitz einer Dauerkarte sind. Sie stellen in den allerersten Tagen das Gros des Publikums. Am Ostersonntag überwog der Anteil der Besucher mit Tageskarten. Faas: "Wer sich beim ersten Besuch am selben Tag noch entscheidet, eine Dauerkarte zu kaufen, bekommt die 23 Euro für die Tageskarte angerechnet."
Keine kaputten Blumen
"Bammel um die Blumen" hatten die Buga-Macher angesichts des erwarteten Ansturms bei der Premiere der Wasserspiele. 12.000 Menschen, so die Schätzung, drängten sich am Sonntagabend am Ufer des Karlssees und bevölkerten die üppig bepflanzten Wellenhügel der Sommerinsel. Ein Vor-Ort-Termin am Ostermontag gab Entwarnung: "Die Zuschauer waren vorbildlich", lobt Rüdiger Eckhardt, Ausstellungsbevollmächtigter der Bundesgartenschaugesellschaft, die Umsicht der Wassershow-Besucher. Diese fanden sogar im Dunkeln auf die Wege zurück, die Beleuchtung versagte.
Einzig die Blumenreihe direkt am Ufer gegenüber der Kletterwand hat gelitten. Die gelben Narzissen sind zertrampelt und werden abgemäht. Tulpen und Narzissen auf den Hügeln haben den Andrang dagegen fast unbeschadet überstanden.
Gastronomie hat Anlaufprobleme
Die Gastronomie wurde über die Feiertage teilweise überrannt und hatte mit Anlaufschwierigkeiten zu tun: Für die Besucher gab es Wartezeiten an den Ständen der Genussmeile und auf den Terrassen, zur Wassershow hatten viele schon geschlossen. "Der Anbieter im Fruchtschuppen hat mit Personalproblemen zu kämpfen", berichtet Faas. Einige Mitarbeiter sollen in den ersten Tagen bereits gekündigt haben.
Buga im Herzen
"Die Buga ist in der Stadt und in den Herzen angekommen", freut sich Oberbürgermeister Harry Mergel, der zugleich "im Namen aller um Nachsicht bittet, für alles, was sich noch einspielen muss". Nach den ersten, euphorischen Buga-Tagen wartet auf das Stadtoberhaupt viel Arbeit im Rathaus.
Radfahrer und Shuttle-Bus
Die kostenlosen Fahrradparkplätze im Experimenta-Parkhaus werden "sehr gut angenommen", sagt Dieter Bucks vom Parkhausbetreiber. An den drei Feiertagen hat er je rund 1300 Fahrräder gezählt, am Karsamstag war der Zulauf allgemein etwas schwächer, da waren es rund 700 Räder. "Eine tolle Sache", freut sich Dauerkarteninhaber Michael Stümpfle, der am Ostermontag mit dem Rad aus Beilstein gekommen ist. Auch die Shuttle-Bus-Idee funktioniert: Besucher, die zum Beispiel am Wohlgelegen parken, lassen sich zum Innenstadt-Eingang an der Experimenta bringen und können das Buga-Gelände dann von Süd nach Nord erkunden. Die Busfahrt dauert acht Minuten.

Warum der Start für den weiteren Erfolg der Buga so wichtig ist, erklärt der erfahrene Gartenschau-Geschäftsführer Hanspeter Faas.
Warum sind die ersten Wochen so entscheidend, ob es eine gute Gartenschau wird?
Hanspeter Faas: "Eine Gartenschau lebt ganz stark von ihrem Image, wie empfinden Besucher die Veranstaltung. Da haben wir ein Riesenglück. Es ist eine große Leichtigkeit im Gelände spürbar. Das hängt mit unserem Konzept zusammen, aber es hängt auch ganz stark am Wetter. Und das könnte nicht besser sein als im Moment. Wir glauben, dass diese positive Grundstimmung auch nach außen getragen wird."
Gab es Dinge, die Ihre Stimmung in den ersten Tagen getrübt haben?
Faas: "Wenn ich ehrlich sein soll, gab es für uns intern viele Kleinigkeiten, die wir zu bemängeln haben. Aber von diesen haben die Besucher nur ganz wenig gespürt. Große Probleme gab es nicht, die uns in den Anfangstagen beschäftigt haben."
Wo wird nachjustiert, was die Besucher bemerken werden?
Faas: Wir haben es nicht rechtzeitig geschafft, Mülleimer aufzustellen. Diese werden am heutigen Dienstag geliefert. Das werden die Besucher spüren, weil sie dann endlich ihren Abfall loswerden. Zudem werden Schilder umgehängt, und am Personal wird nachgebessert. Auch muss sich die Gastronomie noch richtig finden. Da haben wir unterschiedliche Qualitäten. Manche Konzepte funktionieren supergut, andere müssen sich noch steigern.