Stimme+
Heilbronn
Lesezeichen setzen Merken

Alte Reederei wird fest im Buga-Stadtteil Neckarbogen verankert

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Marcel Küffner und Stephanie Singer werden das Lokal Alte Reederei am Neckar nach der Buga weiterbetreiben. Das Gastronomenpaar feilt bereits am Konzept.

Von Kilian Krauth
Die ehemalige Werft der Reederei Schwaben wurde zur Buga in ein Lokal mit Terrasse umgebaut. Der Zuspruch ist enorm. Nach der Gartenschau soll es mit einem neuen Konzept weitergehen.
Foto: Ekkehart Nupnau
Die ehemalige Werft der Reederei Schwaben wurde zur Buga in ein Lokal mit Terrasse umgebaut. Der Zuspruch ist enorm. Nach der Gartenschau soll es mit einem neuen Konzept weitergehen. Foto: Ekkehart Nupnau  Foto: Archiv/Nupnau

Eine Stadt entdeckt ihren Fluss neu. Heilbronns Lebensader pulsiert wie selten zuvor. Die Gastronomie an der Neckarmeile hat einen wesentlichen Anteil daran - und natürlich die Bundesgartenschau mit neuem Stadtteil Neckarbogen, renaturierten Neckarufern, Stadtseen und einladenden Lokalen. Wie ein Magnet wirken die Alte Reederei und ihre Terrasse. Zwischen Natur und Stadt, Karl-Nägele-Brückenbogen, historischen Industriebauten, modernen Bürogebäuden und Schiffsanlegestelle bieten sich hier spannende Aussichten - bis hin zu Experimenta und Kiliansturm. Heilbronn pur, direkt am Fluss.

Wirte standen bei Ausschreibung Schlange

Die ehemalige Schiffswerft der 1918 gegründeten Reederei Schwaben war vor Jahren vom Rathaus gekauft und als Location entdeckt worden, allerdings nur für geschlossenen Gesellschaften. Dass der Klinkerbau als Lokal in die Buga integriert werden "muss", war klar. Prompt standen die Gastronomen nach der Ausschreibung durch die Buga GmbH Schlange, zumal der Mietvertrag über die Gartenschau hinaus weitere vier Jahre umfasst.

Den Zuschlag bekam "Voltino", namentlich Marcel Küffner und Stephanie Singer, die sich bereits über die Kantine der regionalen Energieversorger am Europaplatz und als Caterer für Firmen wie Schwarz und Würth einen Namen gemacht hatten. Derzeit bauen sie nebenbei mit Brauereichef Wolfgang Scheidtweiler, zwei Pforzheimer Investoren und dem Chef der Schwarz-Gruppe, Klaus Gehrig, das Hotel am Stadtgarten.

Küffner baut auch das Hotel am Stadtgarten

Das vielfältig engagierte Pächterpaar Stephanie Singer und Marcel Küffner hat für die Alte Reederei schon Ideen für die Zeit nach der Buga.
Foto: Dennis Mugler
Das vielfältig engagierte Pächterpaar Stephanie Singer und Marcel Küffner hat für die Alte Reederei schon Ideen für die Zeit nach der Buga. Foto: Dennis Mugler  Foto: Mugler, Dennis

Der 33-Jährige Küffner, dessen Familie den Küffner-Hof in Langenbeutigen-Neudeck zur kunterbunten Event-Location ausgebaut hat, durchwanderte in der Ausbildung sogar Sterne-Lokale. Seine 32-jährige Partnerin Stephanie Singer, eine gelernte Erzieherin aus Dimbach, ist Geschäftsführerin von "Voltino".

Beide sind von Haus aus also einiges gewöhnt. Und beide machen keinen Hehl daraus, dass sie derzeit "manchmal am Anschlag" sind. Unabhängig von dem Ärgernis, dass der Bezug des Hotels am Stadtgarten mehrmals - derzeit auf 1. September - verschoben werden musste, waren der Umbau der Reederei und vor allem die ersten Buga-Wochen "mitunter ziemlich stressig".

Umbau mit vielen Überraschungen

Weil alte Gemäuer immer für Überraschungen gut sind, kletterten die Umbaukosten von 300.000 auf knapp eine halbe Million Euro. Wände wurden herausgenommen, Böden abgetragen und neu verlegt, Fenster stilgerecht ersetzt, eine Haustechnik plus Großküche installiert und nicht zuletzt alles für 160 Gäste drinnen und 260 draußen möbliert und dekoriert.

"Vom Start weg wurden wir überrannt, vor allem an Ostern", berichtet Singer. "Mit bis zu 4000 Essen am Tag kamen wir trotz 40 Mitarbeitern pro Schicht an die Kapazitätsgrenze." Geschirr wurde knapp, Gäste mussten bis zu 45 Minuten warten, und wegen einer W-LAN-Schwäche wurden die Bestellungen teils mit Verzögerung in die Küche übermittelt. "Inzwischen haben wir nachjustiert", erklärt Singer, und bei Pannen wirbt das Team um Betriebsleiter Tobias Parthie und Restaurantchef Daniel Woloszynski um Verständnis. Manchmal gibt's sogar einen Anker-Anhänger und bald eine Art Fibel mit allerhand Infos zur Gastronomie und zur Buga.

Neues Konzept ab 2020

Die Frage, wie's nach der Schau weitergeht, wollen die beiden nicht vertiefen. Fest steht: Winters gibt es wegen der hohen Heizkosten keinen Tagesbetrieb, das Lokal kann aber für Feste gemietet werden. Für die Sommermonate schwebt Singer und Küffner der Dauerbetrieb mit wechselnden Aktionswochen vor. Die Themen liegen auf der Hand: Fisch, Wein, Grillen - mehr wollen sie nicht verraten. Nur soviel: "In Heilbronn gibt's so etwas noch nicht."

 
Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben