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Berliner Landschaftsarchitekt gewinnt Wettbewerb für Grünplanung der Buga 2019

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Heilbronn - Das mit Spannung erwartete Wettbewerbsergebnis für die Landschaftsplanung der Bundesgartenschau 2019 in Heilbronn steht fest. Eine Jury gab am Samstagmittag die Preisträger bekannt.

Von Kilian Krauth
Für die Gestaltung des brach liegenden Fruchtschuppenareals nördlich des Hauptbahnhofes und den Bereich Neckarpark mit Innovationspark hip schlägt die Jury das Büro Sinai aus Berlin vor.


Heilbronn - Zwei Seen mit Promenaden und Öko-Ufern, eine Bogenbrücke über den Hauptbahnhof, ein Gleis zum Böckinger Eisenbahnmuseum, ein Park auf der Theresienwiese – nur vier von teils spektakulären Wegmarken: Das mit Spannung erwartete Wettbewerbsergebnis für die Freiraumplanung zur Bundesgartenschau (Buga) 2019 in Heilbronn steht fest. Nach 13-stündiger Sitzung gab eine Jury am Wochenende die Preisträger bekannt.

In der Endrunde mit zehn von 24 eingereichten Arbeiten befand sich die „Crème de la Crème der deutschen Landschaftsarchitekten“, sagte Juryvorsitzende Professor Donata Valentien (München) bei der Ausstellungseröffnung im DP-12-Gebäude an der Bahnhofstraße. Alle Pläne kann man sich dort bis 5. Juni werktags von 15 bis 21 Uhr, sonntags, 10 bis 19 Uhr, anschauen.

1. Preis: Die Jury schlägt vor, dem Berliner Büro Sinai die Federführung für die Gesamtplanung zu übertragen, speziell für die Gestaltung des Fruchtschuppenareals und für den Neckarpark mit Innovationspark Hip (siehe Grafik). Wie alle Teilnehmer baut Sinai auf den Rahmenplan des Büros Steidle (München) auf, über den das Gelände teilweise als Stadtteil Neckarbogen bebaut wird. Sinai macht aus dem Raster der Baufelder Gärten, die sich je nach Bedarf und Thema flexibel gestalten lassen. Zwei große Seen bekommen klare urbane Promenaden, teils aber auch ein langes Naturufer. Über den Rückbau der Kranenstraße wird der Neckarpark beim Hagenbucher zum grünen Knotenpunkt aufgewertet.

2. Preis: Auf Platz zwei kam das Büro RMP Stephan Lenzen aus Bonn, das auch die Landesgartenschau 2016 in Öhringen plant. Weil Lenzens Idee für die Theresienwiese so gut ist, soll sie umgesetzt werden: der Festplatz wird nach Süden verlegt: zwischen Karlsruher Straße und Stadion. Die bisher geschotterte Theresienwiese wird zum Park für die Bahnhofsvorstadt: an der Ostflanke beim Weverturm mit vielen Bäumen, zum Ufer hin mit Promenaden.

3.Preis: Die „Neue Mitte Böckingen“ würde die Jury dem Büro bbz aus Berlin anvertrauen: Vom Hauptbahnhof führt ein Gleis zum Eisenbahnmuseum. Nördlich davon ist Platz für neue Gebäude, südlich für einen Park mit Wäldchen, wo es weiter zu den Kleingärten geht.

Weitere zwei Büros kamen auf Platz vier und fünf, eines bekam eine Anerkennung. Bereits am Donnerstag, 26. Mai, 18.30 Uhr, soll bei einem „Bürgerspiegel“ im DP-12 die Bevölkerung umfassend informiert werden, sagte Oberbürgermeister Helmut Himmelsbach. Auch Workshops und andere Beteiligungsforen seien vorgesehen.
„Jetzt stehen etliche Abstimmungs- und Detailfragen an“, sagte der künftige Buga-Geschäftsführer Hanspeter Faas. Mitte 2011 sollen Gemeinderat und Buga-Aufsichtsrat entscheiden, welche der Preisträger tatsächlich beauftragt werden.

Als Preisgeld werden insgesamt 180.000 Euro ausgeschüttet, wobei manche Büros für ihre Entwürfe über 30.000 Euro setzten. Die Stadt ließ sich den Wettbewerb 500.000 Euro kosten. Als Kosten für die Buga-Veranstaltung stehen 18 Millionen Euro im Raum, für Investitionen in die dauerhaften Grünanlagen 52 Millionen Euro, so Baubürgermeister Wilfried Hajek und Grünflächenamtsleiter Hans-Peter Barz. „Dazu kommen Infrastrukturmaßnahmen, die sowieso gekommen wären,“ sagte Hajek. Mit der Buga und dem späteren Stadtteil Neckarbogen werde Heilbronn „zurück zum Fluss finden“, erläuterte Valentien. Sie prophezeite mit der „Stadtreparatur einen Qualitätssprung für die gesamte Stadtentwicklung“. „Das war bei solchen Projekten immer so.“

Auch wenn man erst in acht Jahren „konkrete Wasserstandsmeldungen“ geben könne, freue er sich heute schon auf den besonderen touristischen Reiz: vom Leben am Fluss über themenbezogene Gärten „bis hin zu Wein, Genuss und anderen typisch Heilbronner Themen“, sagte Jochen Sandner, Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschau GmbH. Dass man in Zeitnot kommt, fürchtet er nicht. „Die Stadt ist gut im Plan und hat eine hervorragende Vorarbeit geleistet.“


Vernetztes Grün

Die Buga 2019 wird auf rund 70 Hektar mitten in der Stadt stattfinden, das entspricht einer Fläche von 70 Fußballfeldern. Sie gliedert sich in vier Zonen, die vernetzt sind. Auf Rundwegen und über Stege soll der Besucher durch das abwechslungsreiche Gelände geleitet werden. Gleichzeitig kann man per Boot oder Schiff auf dem Neckar und auf zwei neuen Seen das Gelände erleben. Schon vor 2019 und darüber hinaus wird der neue Stadtteil Neckarbogen zum Teil bebaut .
 
 


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