Böckingen soll zwei Postagenturen behalten
Post sucht nach einem Nachfolger für das Geschäft in der Grünewaldstraße
Heilbronn - Der Ausverkauf im Schreibwarengeschäft in der Böckinger Grünewaldstraße sorgt für Irritation: Soll damit auch die kleine Postagentur aus dem nördlichen Bereich des größten Heilbronner Stadttteils verschwinden? Der kleine Laden gegenüber der Grundschule schließt demnächst, doch ist die Post zuversichtlich, bald einen Nachfolger zu finden. „Wir versuchen das nahtlos hinzukriegen“, verspricht Hugo Gimber, Pressesprecher der Deutschen Post. Vor Ort werde nach möglichen Interessenten gesucht, die einen Laden mit Postagentur betreiben wollen. Den Konditionen nach kann es nur ein Zubrot bringen, Haupteinnahmequelle muss der Einzelhandel sein. Das zumindest besagen Erfahrungen von Postagentur-Betreibern.
Auch in einem Brief an Oberbürgermeister Helmut Himmelsbach hat die Post angekündigt, sich intensiv um eine Nachfolgeregelung für Nord-Böckingen zu bemühen. Gesetzlich ist die Post dazu verpflichtet: In der so genannten Post-Universaldienstleistungsverordnung ist geregelt, dass in großstädtischen Bereichen Kunden im Umkreis von zwei Kilometern ein Mindestangebot an Postdienstleistung vorfinden müssen.
Kappelstraße bleibt Vor rund drei Jahren machte die Böckinger Postfiliale in der Ludwigsburger Straße zu, was seinerzeit für viel Aufruhr sorgte. Es könnte auch der Grund sein, warum man im Stadtteil besonders sensibel auf mögliche Veränderungen bei der Post reagiert. Sogar bei Alexander Keller, Betreiber der großen Postagentur in der Kappelstraße, fragten besorgte Bürger nach seinen Schließungsabsichten. Davon kann keine Rede sein: „Hier läuft es gut“, sagt der Händler, der im Hauptgeschäft einen Gartenfachmarkt betreibt. Keller ist seit Ende 2004 Partneragentur, das bedeutet, dass dort auch Geldgeschäfte abgewickelt werden können. „Kunden kommen selbst aus anderen Stadtteilen zu uns“, berichtet Sabine Keller. Für sie ist es rentabel: Die Post hat ihnen mehr Frequenz gebracht.