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Nur nicht loslassen, weiterleben!

  
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Ausstellung im Klinikum: "Das zweite Leben" - Thomas Rösslein malt seit dem Schlaganfall

Von Helene Franz
Thomas Rösslein bei der Vernissage seiner Bilderausstellung im Heilbronner Klinikum am Gesundbrunnen. (Foto: Marc Schmerbeck)
Thomas Rösslein bei der Vernissage seiner Bilderausstellung im Heilbronner Klinikum am Gesundbrunnen. (Foto: Marc Schmerbeck)

"Es ist ein kurzer Weg, von einem Leben in ein anderes", erzählt der Künstler den Besuchern der Ausstellung. Dass er aus Erfahrung spricht, kann man seinem bewegten Lebenslauf entnehmen. Er arbeitete als Richter im Amtsgericht, als Abteilungsleiter im Justizministerium und sogar als Direktor des Landtags von Baden-Württemberg.

Als Thomas Rösslein 1989 einen Schlaganfall erleidet, wird alles anders: Er ist von nun an halbseitig gelähmt und hat sein Sprechvermögen verloren. "Ich wollte sterben."

Sehr ehrlich spricht Thomas Rösslein über seine Gefühle und Gedanken in dieser Zeit. Doch seine Familie unterstützt ihn. Langsam lernt er wieder sprechen. Und 1996 fängt an, was heute in der Ausstellung zu sehen ist. Thomas Rösslein beginnt zu malen.

Zunächst sind es nur kleine Aquarelle. Doch das genügt ihm bald nicht mehr. Er lässt sich zeigen, wie man professionell malt. Jetzt kann er seiner Kreativität freien Lauf lassen, seine Gefühle und Emotionen ausdrücken. Ein Werk ist ihm besonders wichtig. In dem Bild "Adé" hat sich Thomas Rösslein mit dem Tod auseinander gesetzt.

"Thomas Rösslein malt mit großem Gefühl", beschreibt der ehemalige Klinikenpfarrer Helmut Mayer-Ehinger die Bilder. Er war früher ein Klassenkamerad von Thomas Rösslein und durch ihn kam der Kontakt zum Klinikum zu Stande. Anderen Kranken zu helfen, das Schicksal zu mindern ist einer der Gründe für die öffentliche Ausstellung: "So viele Patienten werden nichts tun. Dabei ist es so wichtig, dass man zu sich kommt und eine Tätigkeit neu vermittelt. Nur nicht loslassen! Weiterleben. Das zweite Leben zu leben."

InfoDie Ausstellung kann täglich während den Besuchszeiten im Klinikum besichtigt werden.

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