Gastlichkeit ohne Schwellenangst
Inka Thomßen-Pils und Bernd Pils haben in Bretzfeld-Brettach das Landhaus Rössle eröffnet

Bis kurz zuvor wurde noch kräftig gestrichen, geschreinert und neu eingerichtet. Jetzt erstrahlt das "Rössle" im Bretzfelder Ortsteil Brettach in neuem Glanz. Inka Thomßen-Pils und Bernd Pils haben in dieser Woche ihr Landhaus Rössle eröffnet."Für uns hat sich ein Traum erfüllt", sagen die gebürtige Ostfriesin Inka Thomßen-Pils (27) und der Schwabe Bernd Pils (36). Sie haben das "Rössle" von ihren Vorgängern und Freunden Christa und Walter Schluchter übernommen."Kaum wiederzuerkennen", das hat das junge Gastronomenpaar in den ersten Tagen häufig gehört. Leichter, luftiger, heller - so präsentiert sich jetzt das gründlich aufgemöbelte "Landhaus Rössle". An die Heimat der sympathischen Wirtin erinnert mit Delfter Porzellan, blau-weißen Stoffen und dem einladend ausladenden "Friesensofa" die Friesenstube. Dahinter lädt das elegante Rappenbach-Stübchen zum lustvollen Tafeln ein. Klare Linien prägen auch das dezent rustikale Kaminzimmer. Um die 60 Gäste finden im Landhaus Rössle Platz. "Innenarchitektonisch trägt das meine Handschrift", sagt Inka Thomßen-Pils, die auf frische Blumen genauso Wert legt wie auf zeitloses Design. Das spiegelt sich auch im schlichten weißen Porzellan und im formschönen Besteck wider. Für Farbtupfer sorgen selbst gemalte Bilder. Thomßen-Pils war zuletzt Restaurantleiterin im Stuttgarter Szene-Lokal Di Gennaro, hat aber auch schon in Vincent Klinks Wielandshöhe gearbeitet. "Preislich im Rahmen bleiben und Essen zum Erlebnis machen", heißt ihr Credo im Landhaus Rössle.Die Küche ist das Reich von Bernd Pils. Zuletzt hatte er in der Ulrichshöhe (Nürtingen) einen Michelin-Stern erkocht, der Aral-Schlemmer-Atlas listet ihn als "Top-50-Koch". Doch "kulinarisch abheben" will der "Koch aus Leidenschaft" im Rössle keineswegs. "Schwellenangst soll gar nicht erst aufkommen", sagt er. Deshalb gibt's nach wie vor den Stammtisch und auf der Karte Zwiebelrostbraten oder Forellenfilets aus Walter Schluchters See genauso wie Lammrücken in Rosmarin- oder Riesengarnelen mit Krustentiersauce. Pils pflegt eine schnörkellose Küche, die auf regionale Produkte setzt, aber auch Klassisches neu interpretiert und gerne mit Mediterranem spielt. Brot wird selbst gebacken, aufs Essen stimmt ein "Gruß aus der Küche" ein, zum Espresso gibt's Hausgebäck. Alle zwei bis drei Wochen will er die Karte wechseln, die immer auch ein Mehrgang-Menü enthält. Kein Problem sind kleinere Portionen für Kinder und Senioren und mittags wird auch ein Tagesessen serviert. Aktionen wie ab 11. Februar die Nordseewoche sollen für weitere kulinarische Reize sorgen. Gut sortiert sind auch Weinkarte und -Keller, Passion der gelernten Hotelfachfrau und Sommelière Inka Thomßen-Pils. Neben Weinen vom Weingut Fürst zu Hohenlohe-Oehringen, der Weinkellerei Hohenlohe oder dem Geddelsbacher Weingut Müller stehen auch überregionale und internationale Top-Gewächse.Im Frühjahr wird das "Landhaus Rössle" mit einem neuen Anstrich auch äußerlich herausgeputzt. Außerdem stehen zwei Appartements und drei Doppelzimmer zur Verfügung und wenn's wärmer wird, öffnet der Sommergarten. Weitere Informationen unter www. roessle-brettach.de
