Lesezeichen setzen Merken

Die Gerlachsche Mühle findet keine Liebhaber

  
Erfolgreich kopiert!

Nach wie vor stehen 518 Quadratmeter dieses Kleinods leer

Von jof

Die Geschichte der Gerlachschen Mühle, in Neckargartach auch "Mittlere Mühle" oder "Nähere Mühle" genannt, reicht bis in das Jahr 1805 zurück. Damals errichtete Georg Kessler die Mühle. 1836 erwarb das Gebäude der Müller Krauß, 1875 ging sie an Friedrich Rau und 1905 an Heinrich Weitzäcker. Ihren Namen erhielt die Mühle vom letzten Müller, von Ernst Gerlach. Unter seiner Ägide entwickelte sich der Handwerksbetrieb zu einem mittelständischen Vorzeige-Unternehmen jener Zeit. Als es in den 50 Jahren landauf, landab mit den Mühlen abwärts ging, legte das kinderlose Ehepaar Gerlach 1960 die Mühle still.

1989 kaufte die Stadt Heilbronn das markante Gebäude und veräußerte es 1995 für 450 000 Mark. Viele Neckargartacher sind ob dieses Verkaufs der Stadtverwaltung noch heute gram. Die Kritiker hätten hier lieber altengerechte Wohnungen gesehen. Ende der 90er Jahre ließ Eigentümer Jochen Kies das Haus für damals mehr als drei Millionen Mark umfassend sanieren.

Während sich die vier Wohnungen relativ zügig verkaufen ließen, blieb die Vermarktungsfirma Munding & Partner aus Nürtingen bis heute auf einer Praxiseinheit mit 133 Quadratmeter (Arzt/Rechtsanwalt) und einer als Atelier mit kleiner Werkstatt nutzbaren Fläche von 385 Quadratmeter sitzen. Hier war ursprünglich angedacht, ein Lokal der gehobenen Kategorie einzurichten. Nach heftiger Kritik der Anwohner, die ein Verkehrschaos in der Kirchbergstraße befürchteten, wurde dieser Gedanke schnell wieder fallen gelassen.

Als Munding-Partner vor Ort versucht nun Thomas Engler von der Südwestbank-Immobilienabteilung, die Restfläche der Gerlachschen Mühle zu vermarkten: "Das einzige, was noch gemacht werden muss, ist zu tapezieren und einen Bodenbelag zu verlegen. Falls das Gebot stimmt, werden wir sicherlich schnell handelseinig."

  Nach oben