Das Auge der Fliege
Bionik-Ausstellung im Heilbronner Hagenbucher

Warum nur lässt sich eine hundsgewöhnliche Stubenfliege so schlecht fangen? Spürt sie, woher der Wind weht, auch wenn die Fliegenklatsche bloß über ihr schwebt? Oder hat sie einen siebten Sinn?
Die Fliege hat ein wunderbares Auge. Mit Rundumsicht sozusagen. Ohne den Kopf zu drehen, registriert sie, was hinter ihr geschieht. Blitzschnell erkennt sie Hell und Dunkel. Sehzellen melden elektrische Signale an das zentrale Nervensystem des Insekts. Und so hebt die Stubenfliege ab, bevor sie an der Wand klebt. Ganz einfach - und doch hoch kompliziert.
Ihr halbkugelförmiges Auge besteht aus 3000 einzelnen Facetten. Das menschliche Auge kann pro Sekunde 50 Bilder erfassen, das der Fliege 200. Wobei das Insekt keine klare Kontur aufnimmt, sondern ein verschwommenes Gesamtbild aus unterschiedlich starken Lichtpunkten. Trotzdem eckt sie nicht an, fliegt nicht gegen die Wand und bei Gefahr auf und davon.
Das Facettenauge war Vorbild für den Fliegen-Roboter, der seine Umgebung über optische Sensoren wahrnimmt. Er kann Hindernissen ausweichen und ein beleuchtetes Ziel ansteuern. (ger)
Ausstellung High-Tech-Labor Natur: dienstags bis sonntags von 10 bis 13 und 14 bis 17 Uhr.